Nach Einschreibefrist:Es mangelt an Krippenplätzen

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Eichenau versucht Defizit bis zum September auszugleichen

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Es ist eine Nachricht, die die Kindergartenreferentin Angela Heilmeier "schockiert" hat: Sollte die Gemeinde Eichenau bis zum September nicht reagieren, würden nach derzeitigem Stand 33 Krippenplätze für die Betreuung von unter Dreijährigen fehlen. Dennoch, so die Gemeinderätin der Freien Wähler, dürfe man "jetzt nicht in Panik verfallen". Denn die Zahlen, die nach der Einschreibewoche nun dem Gemeinderat vorlagen zeigten "nur eine Momentaufnahme", fand auch Bürgermeister Hubert Jung (CSU) beschwichtigende Worte.

Viel schlimmer als das Defizit an Krippenplätzen ist Jungs Meinung nach, dass sich so gut wie kein Personal für den Krippenbereich mehr finden lasse. Um wenigstens die Ausbildung von Erzieherinnen zu fördern, hat die Gemeinde nun ihre bereits bestehende Förderung von Praktikantenplätzen in Kinderbetreuungseinrichtungen neu geordnet. Der Gemeinderat stimmte den vorbereiteten Richtlinien in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig zu.

Es sind volatile Berechnungen, die den Gemeinderäten jeweils im ersten Quartal eines Jahres vorgelegt werden. Sie sagen die Trends für den Bedarf in den Kinderbetreuungseinrichtungen voraus, haben sich aber stets zwischen Bekanntgabe und Beginn des Kindergartenjahres geändert. Auch heuer erwartet das Bürgermeister Jung, auch wenn er schon mal eine neue Krippengruppe ins Gespräch brachte.

Was die Zahl heuer auf 33 ansteigen ließ, seien vor allem jene zwölf Plätze, die nach der Auflösung einer Krippengruppe der evangelischen Kirche dazugekommen seien, erläuterte Bianca Dittrich, die sich im Rathaus um die Anmeldungen kümmert. Dittrich sagte, dass die Kirche diese Gruppe für ein Jahr aussetze, weil sie kein Personal finde.

Es gehe aber nicht nur der Kirche so, sagte der Bürgermeister, alle Einrichtungen mit Krippengruppen in der Region München hätten Personalprobleme. Etwas Entspannung erwartet Jung, wenn eine Mutter-Kind-Gruppe zustande komme, außerdem könnten auch Kinder im Alter von zweieinhalb Jahren bereits im Kindergarten angemeldet werden.

Aus der aktuellen Statistik der Verwaltung ist auch abzulesen, dass sich die Buchungszeiten geändert haben. Statt wie bisher ganze Woche zu belegen, wollten Eltern mehr die Betreuung an nur zwei oder drei Tagen der Woche.

Geändert hat sich auch die Situation im Kindergartenbereich und bei der Schülerbetreuung. War der Bedarf in den vergangenen Jahren dort höher als die Zahl der Plätze, so sieht es momentan danach aus, als habe sich die Situation entspannt. Das verschafft der Gemeinde nach den Worten der Fraktionsvorsitzenden von CSU, Dirk Flechsig, und Martin Eberl, SPD, die Möglichkeit, Luft für die Umbaupläne der Starzelbachschule. Ein Neubau sei trotz allem notwendig, bekräftigte Eberl. Auch wenn derzeit 33 Krippenplätze zu wenig seien, so zeige die Erhebung doch, dass die Gemeinde richtig für die Zukunft geplant habe, sagte Hauptamtsleiter Alexander Meßner. Man könne mit der Situation umgehen, "es wird künftig Lösungen geben und keine Notlösungen".

© SZ vom 17.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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