Moorenweis:Naturerlebnis im Sattel

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Bis zu fünf Stunden kann das Wanderreiten dauern, das durch die Landschaft um Moorenweis führt. (Foto: Günther Reger)

In Moorenweis treffen sich 150 Pferdefreunde zum Wanderritt

Von Manfred Amann, Moorenweis

Mehrere Stunden lang alleine oder in Gesellschaft auf dem Pferderücken durch die schöne und abwechslungsreiche Landschaft um Moorenweis zu reiten - seit 37 Jahren macht dies der Ländliche Reit- und Fahrverein Moorenweis möglich. Etwa 150 Pferdefreunde und etliche Kutschenfahrer aus ganz Oberbayern und darüber hinaus sind am Sonntag zum traditionellen Wanderritt über 25 Kilometer angereist.

Andrea und Gisela kommen aus Bad Tölz. Die jungen Frauen satteln den Araber Sharim und den Mischling Speedy, melden sich im Stadel an der Reitanlage des Vereins an, erhalten eine Startnummer, sitzen auf und folgen mit lockeren Zügeln den Wegzeichen, die von Mitgliedern des Vereins am Tag zuvor umweltfreundlich mit Sägemehl gestreut wurden. Ihnen schließen sich Tanja Ahrens mit ihrem Schimmel Shiva, Claudia Brunn mit ihrem Isländer-Pferd und Franka Pollak auf ihrem sechsjährigen Hannoveraner an. Die drei Reiterinnen kommen aus Olching und freuen sich auf den gemeinsamen Ausritt. Zwei andere Frauen reiten auf Haflingern, denen sie einen Westernsattel aufgeschnallt haben, "weil es bequemer ist". Über Felder und durch Wälder führt der Weg von Albertshofen aus in Richtung Jesenwang, Kottgeisering, Türkenfeld, Geltendorf und zurück zum Ausgangspunkt.

Je nachdem wie die Tiere angetrieben werden, dauert so ein Ritt zwischen 150 und 300 Minuten. Den Ritt vorzubereiten nehme viel Zeit in Anspruch, weil man Wege aussuche, die nicht frisch aufgeschottert sind, um Schäden an den Hufen und Beinverletzungen bei den Pferden zu vermeiden. Außerdem müsse man alle Grundstücks- und Waldbesitzer fragen, ob man durchreiten dürfe. Und auch für die Abwicklung brauche man viele Helfer als Streckenposten und zur Vorbereitung und Ausgabe von Getränken und Verpflegung. "Bei so schönem Wetter wie heute macht das Reiten in der freien Natur sehr viel Spaß und auch die Pferde genießen es ", sagt Gisela. Im Mittelpunkt eines Wanderrittes stehe das Naturerlebnis und das gegenseitige bessere Kennenlernen von Reiter und Pferd, erklärt Johann Sigl, der seit zwölf Jahren den Verein führt, dem etwa 65 Reiter und einige Kutschenfahrer angehören. Als die letzten Pferdefreunde gegen Mittag losreiten, kommen die ersten bereits an der Mittelstation westlich des Ortes an. Dort werden sie von Gabriele Dietrich, Karen Hartmann, Andrea Süßmeier und Judith Blechinger empfangen und mit Wurstsemmeln und Getränken versorgt. Sebastian aus Egling an der Paar reitet auf seinem Quarter-Horse Arun und wird von Lilli auf ihrem Appaloosa-Pferd Morti begleitet. Sebastian, einer der wenigen Männer beim Wanderritt, lobt die vorzügliche Markierung und die Abwechslung von Schatten und Sonne auf der Strecke. Arun schwitzt ein wenig. "Mal etwas schneller zu reiten, tut dem Pferd gut", meint er und gönnt ihm bei etwas Heu und Wasser eine Ruhepause. Angelika Naumann aus Dachau und Lydia Eisenbrucker aus Moorenweis lassen ihre Tiere etwas Gras rupfen, ratschen ein wenig und genießen die Brotzeit. Nach der Rückkehr am Ausgangspunkt werden erst die Pferde versorgt, dann warten die Teilnehme auf die Ehrungen und auf die Tombola, die seit jeher am Ende des Wanderrittes stehen. Der jüngste und der älteste Reiter sowie die stärkste Gruppe erhalten je einen Pokal, die Teilnehmer bekommen eine Erinnerungsplakette.

© SZ vom 16.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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