Moorenweis:Moorenweis misst

Lesezeit: 2 min

SZ-Grafik (Foto: N/A)

Eine Studie soll klären, ob Ortsumfahrungen möglich sind

Von Heike A. Batzer, Moorenweis

Die Gemeinde Moorenweis lebt seit Jahrzehnten mit der Staatsstraße 2054, die den Ort durchschneidet und die viel Durchgangsverkehr in den Ort bringt. Aber auch auf anderen Tangenten nimmt der Verkehr zu. Eine Machbarkeitsstudie soll jetzt Ergebnisse darüber liefern, wie hoch die Verkehrsbelastung in Moorenweis tatsächlich ist und ob Ortsumfahrungen ein Ausweg sein könnten. Der Energie-, Umwelt- und Planungsausschuss des Kreistags entschied einstimmig, die Untersuchung in Auftrag zu geben. Moorenweis' Bürgermeister Joseph Schäffler (CSU) möchte die Daten der Studie dann zur Grundlage für eine Ortsentwicklungsplanung machen. Bisher passiere am Ort "zu viel auf Zuruf", sagte Schäffler der SZ. Seine Vision ist es, am Rathaus einen zentralen Dorfplatz zu schaffen.

Dazu freilich muss auch die Verkehrsproblematik gelöst werden, denn auch das Rathaus liegt an einer der vielen viel befahrenen Straßen von Moorenweis. Der Landkreis als Bauherr wollte nun seine beiden sanierungsbedürftigen Kreisstraßen FFB 13 und FFB 16, die durch den Ort führen, für insgesamt 3,3 Millionen Euro instand setzen. Doch bei beiden Vorhaben gibt es Probleme: An der St.-Margareth-Straße, an der die FFB 16 zwischen Moorenweis und dem Ortsteil Dünzelbach beginnt, hatten Schwierigkeiten beim Grunderwerb die Planungen bereits zum Erliegen gebracht. Und auch ein Bestandsausbau könne dort die diffizile Kreuzungssituation mit der FFB 3 (Römerstraße) nicht beseitigen, heißt es aus dem Kreisbauamt. Auch an der FFB 13, die bis zur Landkreisgrenze führt, ist es durch einen Ausbau der Ortsdurchfahrt in Windach nicht möglich, eine dort befindliche Engstelle der Fahrbahn zwischen zwei Stützmauern zu entschärfen.

Zudem wünschten sich Einwohner von Windach einen Geh- und Radweg vor allem für die neun Kinder, die täglich von Windach über die Birkenstraße in Moorenweis zur Schule oder zum Kindergarten gehen müssen. Einen Schulbus gibt es nicht, dafür viel Verkehr, der vor allem aus dem Raum Aichach/Friedberg und Augsburg die Abkürzung in Richtung Ammersee und Autobahn nimmt. Laut Schäffler werden in Windach zu Spitzenzeiten bis zu 4000 Verkehrsbewegungen pro Tag gemessen.

Deshalb hatten Windacher Bürger nun auch die Idee einer Ortsumfahrung ins Spiel gebracht. Diskussionen, den Verkehr aus Moorenweis und seinen Ortsteilen zu verlagern, gibt es schon länger, auch für die Staatsstraße, die von Jesenwang über Moorenweis nach Geltendorf führt. Dort liegen die Verkehrsbewegungen bei 9000 pro Tag. "Und es sind immer mehr Lastwagen darunter", hat Schäffler beobachtet. Belastbare neue Daten soll nun die Machbarkeitsstudie liefern. Sie wird Verkehrserhebungen, die Befragung von Verkehrsteilnehmern, eine Mängelanalyse und verschiedene Lösungsvarianten sowie eine Kostenschätzung enthalten. 10 000 Euro der insgesamt 32 000 Euro teuren Studie wird die Gemeinde Moorenweis tragen. Etwa 3000 Euro übernimmt das Staatliche Bauamt Freising, weil auch die Staatsstraße in die Untersuchungen miteinbezogen wird.

© SZ vom 06.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: