Mitten in Gröbenzell:Schaulaufen der Wahlkämpfer

Lesezeit: 1 min

Peter Falk von der SPD und Martin Runge von den Grünen blicken Richtung Landtag

Kolumne von Karl-Wilhelm Götte

Im Gröbenzeller Gemeinderat gehen die Politiker nicht sonderlich zimperlich miteinander um. Endlose Debatten samt an Größenwahn grenzende Profilierungssucht einzelner Akteure in der Ära Rubenbauer haben bei Sitzungsbeobachtern phasenweise Magenkrämpfe ausgelöst. Der damalige Bürgermeister Dieter Rubenbauer kommentierte zudem jeden Redebeitrag auch noch minutenlang, so dass viele Ratssitzungen erst gegen Mitternacht endeten.

Zwei Protagonisten dieser Tragödie, Michael Schrodi und Thomas Breitenfellner, haben sich inzwischen anderweitig engagiert, so dass viele Beteiligte durchgeatmet haben. Doch demnächst ist Landtagswahl - und zwei Kandidaten im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost, Peter Falk (SPD) und Martin Runge (Die Grünen), zwei Gemeinderäte also, sind umtriebiger denn je. Besonders für Runge, seit 1984 im Gemeinderat und unter Schäfer jetzt inoffizieller "Bau-Bürgermeister", hat der Landtagswahlkampf längst begonnen. Runge verpasste 2013 den Einzug in den Landtag nur knapp. Nachgerückt ist er erst vor wenigen Monaten. 2013 hatte er sich als Grünen-Sprecher im Landtag zu sicher gefühlt und damals kaum Wahlkampf gemacht. Runge gilt als sehr kompetenter, akribisch arbeitender Politiker. Jetzt gibt er schon seit Wochen den Tausendsassa, der an allen Fronten kämpft, um diesmal am Wiedereinzug in den Landtag keinen Zweifel aufkommen zu lassen. Ob die Olchinger Süd-Umfahrung oder jetzt die Wiederbelebung des Gröbenzeller Bahnhofskiosks: Runge ist mit von der Partie, ohne ihn geht bei den Grünen im Gemeinderat gar nichts. Für den inzwischen 60-jährigen Politiker, der ein Handy verschmäht und sich in Gröbenzell hauptsächlich mit dem Fahrrad bewegt, sind die Attacken politischer Gegner nichts Neues.

Dass jetzt wie einst unter Rubenbauer wieder verbal gegrätscht wird, was das Zeug hält, überrascht jedoch. Die Attacke von CSU-Fraktionschefin Brigitte Böttger ("keinen Wahlkampf, meine Herren!") ging jedoch ins Leere; spürbar zähneknirschend musste sie Runge beim "Döner-Laden" recht geben.

© SZ vom 28.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: