Mitten in Fürstenfeldbruck:Kontakte halten!

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Irgendwann wird Corona vorbei sein. Dann kommt es darauf an, an wen sich die Leute noch erinnern

Kolumne von Heike A. Batzer

Kontakte halten! Wichtig in diesen Zeiten. Ja, Sie haben schon richtig gehört. Kontakte halten, nicht vermeiden! Der Kontakt könnte sonst nämlich auf Dauer verloren gehen. Aus den Augen, aus dem Sinn quasi.

Denn in diesen Corona-Zeiten sind wir bekanntlich angehalten, Abstand zum Nächsten zu wahren, uns in körperlicher und räumlicher Distanz zu üben. Über Wochen, über Monate. Über Jahre gar? Was ist, wenn uns das irgendwann gefällt? Wenn wir künftig gar keine persönlichen Kontakte mehr pflegen wollen? Weil wir entwöhnt sind vielleicht. Weil wir lieber mittels Videokonferenz beisammen sein wollen. Oder weil wir mittlerweile Angst vor anderen Menschen haben. In dieser Hinsicht ist das virtuelle Zusammenkommen dem physischen überlegen, weil hygienisch, aseptisch.

Manche allerdings geben nicht auf. Sie möchten, dass die Menschen zurückkommen. Die Gastronomen etwa. Die bieten Essen zum Mitnehmen an. Davon werden sie finanziell zwar nicht richtig satt, wollen aber zeigen, dass sie "nicht weg sind", wie es Markus Bauer von der Brucker Mahavi-Group neulich ausdrückte. Die Kulturschaffenden versenden sich über das Internet in der Hoffnung, dass jemand hinschaut. So hat der Puchheimer Kulturverein soeben eine Werkschau mit Fotografien von Rainer Momann online gestellt. Sportvereine und Fitnessstudios stellen Trainingsvideos ins Netz, auf dass ihre Mitglieder fit bleiben, und Fürstenfeldbrucks Handballer lassen wie alle Mannschaften der zweiten Bundesliga ihre Heimspiele unter sportdeutschland.tv streamen. Das ersetzt ein Live-Erlebnis mit tausend Zuschauern bei weitem nicht, bietet den Sponsoren aber Werbefläche und den Fans die Gelegenheit, die Partien immerhin in Echtzeit verfolgen zu können. Hinter all den Versuchen des Kontakthaltens und Sich-im-Gespräch-Haltens steckt die Hoffnung, dass Sportler und Sportfans, Kulturschaffende und Kulturgenießende, Gastronomen und Gäste einander alsbald wieder treffen dürfen. Als ganz reale Personen.

© SZ vom 02.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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