Mitten in Fürstenfeldbruck:Frau Aliki und Herr Obermeister

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Die Menschen mit dem richtigen Namen anzusprechen, ist nicht immer einfach

Von Stefan Salger

Namen sind Nachrichten, heißt es gerne in Zeitungsredaktionen. Man sollte immer darauf achten, Namen richtig zu schreiben und auch den Vornamen mit dazu. Nicht immer einfach, wenn man sich mit einem Herrn Joseph Bielmeier unterhält oder in einer Pressemitteilung minimalistisch immer nur von einer Frau Koniscek die Rede ist. Weil manchmal auch noch die eilig über die Tastatur fliegenden Autorenfinger ihr Ziel verfehlen und die brillenbewehrten Augen den Buchstabendreher auch beim dritten Mal überlesen, erhöht sich die Fehlerquote.

Niemand will seinen Namen in falscher Schreibweise in der Zeitung lesen. So etwas sollte also auch nicht vorkommen, und deshalb entschuldigen wir uns an dieser Stelle erst einmal in aller Form. Besonders unangenehm ist es, wenn man irrtümlich die falsche Schreibweise aus einem archivierten Artikel wiederholt. Tröstlich immerhin, dass nicht nur wir Schreiberlinge so unsere Probleme mit Namen, Vornamen oder Titeln haben. Bestes Beispiel jüngst im Stadtrat Fürstenfeldbruck: Es geht um den Lückenschluss im Glasfasernetz, durch den die Brucker bald flächendeckend in den Genuss des schnellen Internets kommen sollen. Zuständig bei der Stadt: Wirtschaftsförderin Aliki Bornheim.

Die hat gute Vorarbeit geleistet für den externen Breitbandexperten Roland Werb. Jan Halbauer setzt deshalb an zu einer Lobrede auf "Frau Aliki" und versinkt dann buchstäblich im Boden, als er auf seinen Lapsus hingewiesen wird. Dass Frau Aliki eigentlich Frau Bornheim heißt, ist natürlich allen anderen klar. Etwas später streicht dann Roland Werb die gute Zusammenarbeit mit "Frau, äh, Aliki" heraus, korrigiert sich angesichts aufbrandender Heiterkeit im Sitzungssaal schnell wieder und macht Halbauer augenzwinkernd verantwortlich für den Lapsus. All dies geht auch am städtischen Sozialexperten Michael Maurer nicht spurlos vorbei. Gleich beim nächsten Thema wendet er sich höflich an den "Herrn Obermeister Raff" und treibt die Stimmung damit auf den Siedepunkt. Inmitten unseres Glashauses verkneifen wir uns das Lachen jetzt besser.

© SZ vom 02.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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