Mittelstetten:Mutter des toten Babys soll in Haft

Hat die junge Frau ihr Baby nach der Geburt umgebracht? Nun wurde Haftbefehl gegen die 24-Jährige erlassen. Doch zunächst muss die Mittelstettenerin nicht ins Gefängnis.

Wolfgang Krause

Gegen die Mutter des toten Neugeborenen aus Mittelstetten im Landkreis Fürstenfeldbruck ist am Samstag Haftbefehl erlassen worden. Da die 24-jährige Frau jedoch weiterhin medizinisch versorgt werden muss, bleibt sie nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord aber vorerst noch im Krankenhaus. Sie wird dort von Polizisten bewacht.

Die junge Frau hatte ihre Schwangerschaft verschwiegen und nach der Geburt die Leiche des Neugeborenen in einem Schrank im elterlichen Haus versteckt. Weil die Obduktion ergab, dass das Kind bei der Geburt am frühen Donnerstagmorgen noch lebte, besteht der Verdacht, dass die Mutter das Kind getötet hat.

Sie selbst bleibt bei ihrer Aussage, dass das Kind bei der Entbindung starb. Wie Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer am Sonntag sagte, ist der Vater des Neugeborenen der Polizei bekannt. Er wusste nach seinen Angaben aber ebenso wenig von der Schwangerschaft, wie die Eltern der 24-Jährigen, die als Bedienung in einer Gaststätte arbeitete.

Zur Todesursache wollte der Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nur sagen, dass die Leiche des Neugeborenen keine Spuren von Gewalteinwirkung aufwies. Dass das Kind erstickt ist, schloss Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer nicht aus. Gefunden wurde die in eine Plastiktüte gewickelte Babyleiche nach einem Hinweis des Fürstenfeldbrucker Krankenhauses. Dorthin hatte sich die junge Frau am Donnerstag von ihren Eltern bringen lassen, weil sie stark blutete. Bei der Untersuchung wurde schnell klar, dass die Blutungen nur von einer Geburt herrühren können.

© SZ vom 12.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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