Mittelstetten:Kleines Gotteshaus erstrahlt in neuem Glanz

Lesezeit: 2 min

Der Emmausgang nach Hanshofen am Ostermontag endet mit einer Führung durch die renovierte Katharinenkirche

Von Andreas Ostermeier, Mittelstetten

Die kleine Kirche liegt arg eingezwängt da. Gleich nebenan befinden sich die Gebäude eines Pferdehofs. Der Grund, der zu der Katharinenkirche im Mittelstettener Ortsteil Hanshofen gehört, ist kaum größer als der Grundriss des Gebäudes. Kirchenpfleger Hans Hartl aus Oberschweinbach zeigt auf ein Stück Wiese vor der Eingangstür. Nur dort befinde man sich auf Kirchengrund, das Gelände drumherum gehört zum Hof. Groß musste die Kirche auch nie sein. Die Bewohner der paar Höfe ringsherum finden leicht Platz in den fünf Bankreihen.

Das Gotteshaus ist zwar klein, aber recht herausgeputzt. Außen glänzt es mit einem relativ frischen weißen Anstrich, im Inneren mit farbkräftigen Fresken und Altarfiguren. Die Malereien sind gereinigt und retuschiert worden. Das war dringend notwendig. Hartl erzählt, dass durch das Dach, an der Nahtstelle zum Turm, Wasser eingedrungen war. Zudem waren die Wände feucht. Von den Schäden ist nichts mehr zu sehen. Die Renovierung ist fast abgeschlossen. Am Ostermontag bekommen die Teilnehmer am Emmausgang von Mittelstetten her eine Führung von Hartl. Mitte Juni soll die Katharinenkirche dann gesegnet werden, dazu ist der Abt des Klosters Scheyern eingeladen. Zu dem Kloster hat Hanshofen einmal gehört, im 12. Jahrhundert. Seit 1315 gehört die Ortschaft jedoch zur Pfarrei Günzlhofen, es gibt also auch ein Jubiläum zu feiern.

Die Kirche ist ein spätgotischer Bau, nach einem Brand erhielt sie Ende des 17. Jahrhunderts beim Wiederaufbau auch barocke Elemente. Die Fresken an den Wänden, der Decke sowie am Altar stellen Stationen aus dem Leben der Gottesmutter dar. Auch deshalb trägt sie in manchen Kunstführern den Namen Mariä Himmelfahrt. Das aber ist falsch. Tatsächlich ist sie der Heiligen Katharina geweiht. Deren Figur steht auch am Altar, unschwer zu erkennen an dem Rad, das sie in einer Hand hält und das auf ihr Martyrium hinweist. Das Schwert, das sie in der anderen Hand hält, ist allerdings falsch angebracht. Es müsste laut Hartl der auf der anderen Seite des Altars stehenden Heiligen Barbara zugeordnet werden. Verloren gegangen ist laut Hartl ein "wunderbarer Kreuzweg". Auf alten Fotos sei er noch zu sehen, sagt der Kirchenpfleger. Wann die Wandfresken entfernt worden sind, ist nicht klar. Jedenfalls wurde die Kirche in den Jahren von 1974 bis 1976 generalsaniert. Dabei wurde auch das Dach entfernt und neu gemacht, wahrscheinlich wurde auch der Innenraum neu verputzt. An einigen Stellen in der Kirche ist zu sehen, wie die Restauratoren die verschiedenen Schichten der Wandbemalung freigelegt haben.

Der Emmausgang am Ostermontag beginnt um 14 Uhr. Vom Parkplatz an der Schule in Mittelstetten geht es zu Fuß zur Katharinenkirche in Hanshofen. Bei Regen gibt es Fahrgemeinschaften.

© SZ vom 04.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: