Mit Pferden unterwegs:Eins mit Tier und Natur

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Wetterfest angezogen sind die Teilnehmer des Moorenweiser Wanderritts auf die 25 Kilometer lange Strecke gegangen. (Foto: Günther Reger)

Der Moorenweiser Wanderritt bereitet Teilnehmern wieder viel Vergnügen

Von Viktoria Lack, Moorenweis

Wallach "Sahhar" tänzelt nervös hin und her. "Dem reicht es noch nicht", lacht Besitzerin Nicola Zietlow, "der wäre jetzt erst richtig warm." Pferdebegleitung Stute "Primavera" mit Reiterin Carina Nitschke dagegen scheint das Pensum des 39. Wanderritts des Ländlichen Reit- und Fahrvereins Moorenweis genau gepasst zu haben. 25 Kilometer hat das Quartett aus Pellheim bei Dachau an diesem Sonntag zurückgelegt, gemeinsam mit rund 65 weiteren Teilnehmern.

Durch den Wald und über Felder- und Wiesenwege verlief der Ritt durch das Moorenweiser Umland und dabei mit möglichst wenigen Unterbrechungen durch Asphalt und Straßen. "Der Boden war schön weich, da konnte man sehr viel mitnehmen", schwärmt Nitschke, weshalb die vier die Strecke auch in flotten zwei Stunden zurück gelegt haben. Eher entspannt sind es Rosie und Steffi Asang aus Heimhausen angegangen, die erfahrenen Wanderreiter waren gut dreieinhalb Stunden im Sattel. "Es ist jedes Jahr wieder schön", loben die beiden Reiter, die nun schon jahrzehntelang jedes Jahr die 45-minütige Fahrt auf sich nehmen, um am Wanderritt teilzunehmen. Die Strecke sei gut ausgeschildert, man könne sich also gar nicht verreiten - auch wenn man nicht in Moorenweis zu Hause ist.

Die Ausschilderung und Wegplanung übernimmt der Verein selbst unter der Leitung von Vorstand Johann Sigl. Dies bedarf einiger Vorbereitung und bietet auch jedes Jahr eine neue Herausforderung - etwa durch neue Straßen oder neuerdings unbereitbare Waldwege. Glücklicherweise kennt Sigl die meisten Bauern im Umkreis, die auch mal ein Stoppelfeld für die Wanderreiter zur Verfügung stellen. Je nach Ausschlafpräferenzen können die Reiter zwischen 7.30 und elf Uhr starten, nach den ersten 14 Kilometern wartet dann eine kleine Stärkung mit Verschnaufpause für Pferd und Reiter. Zwischen 13 und 15 Uhr kehren dann alle nach und nach wieder zur Anlage in Moorenweis zurück, wo zuerst die Pferde und dann die Reiter mit Speis und Trank versorgt werden. Um 15 Uhr erwartet die Teilnehmer dann noch eine Verlosung von allerlei "Reiterbedarf" sowie eine Preisverleihung für beispielsweise die stärkste Gruppe des Tages.

Besondere Voraussetzungen für die Teilnahme gibt es dabei nicht, jedes Alter, jede Rasse und jeder Reitstil ist willkommen. "Man muss auf eigene Verantwortung reiten", so der Vereinsvorsitzende. Allerdings sind an diesem Tag nur knapp die Hälfte der erwarteten Teilnehmer erschienen und damit war es der bisher am schlechtesten besuchte Wanderritt. Das werde am ungemütlichen und regnerischen Wetter liegen, meint Sigl, der vor ein paar Jahren schon bis zu 400 Teilnehmer zum Wanderritt begrüßen durfte. "Das war dann aber fast zu viel - wir hatten nicht genug Essen für alle und mussten bei den Wirtschaften im Umkreis anfragen." Zwischen 150 und 200 Reiterpaare, das sei eine gute Zahl für einen ausgeglichenen Wanderritt.

Die erschienen Reiter störte aber weder das Wetter, noch die geringe Teilnehmerzahl: "Wir wurden einmal überholt, ansonsten waren wir ganz unter uns", berichtet Michaela Busianis aus Kottgeisering, die dieses Jahr zum ersten Mal dabei war. Ihre Begleitung Sandra Lübke aus Moorenweis dagegen ist schon beim letzten Jubiläum mitgeritten und freut sich bereits auf die Strecke zum 40. Wanderritt nächstes Jahr. Da gibt es vielleicht wieder längere Wege von insgesamt bis zu 30 Kilometern zu erkunden. Die erfahrene Reiterin ist sich sicher: "Es gibt einfach keinen schöneren Wanderritt als diesen."

© SZ vom 13.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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