Messe:Hilfestellung für Startups

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52 Chefs junger Unternehmen präsentieren sich bei der Fachmesse im Landratsamt und lernen dabei, wie sich Geschäftsideen vermarkten lassen. Das Spektrum reicht vom Personal Training bis zur Hightech-Anwendung

Von Leonie Albrecht, Fürstenfeldbruck

Neben Volksfest und Marktsonntag hat am Wochenende auch das Landratsamt viele Besucher nach Bruck gelockt. Zum siebten Mal fand dort am Samstag und Sonntag die "Messe der Jungunternehmer" statt. Jeweils nachmittags stellten sich Nachwuchsunternehmer aus der Region vor und präsentierten ihre Ideen den etwa 1500 Besuchern.

"Authentisch sein, das ist unverzichtbar, wenn man als Gründer Erfolg haben möchte", sagt die Wirtschaftsförderin Barbara Magg. Denn nur so entstehe Kundenkontakt und schließlich eine Bindung. Insgesamt 52 junge Unternehmen haben ihre Stände aufgebaut und hoffen, Geschäftskontakte knüpfen und neue Kunden gewinnen zu können. "Die Leute sollen wissen, dass es uns gibt und was wir anbieten", sagt beispielsweise Birgit Hubner von Hubner's Fit aus Mammendorf. Gemeinsam mit ihrem Mann bietet sie unter anderem Ernährungsberatungen und Personal Training an.

Die Geschäftsideen der Aussteller könnten unterschiedlicher und außergewöhnlicher nicht sein. Von veganen Kochkursen und "Handlettering" über digitale Visualisierungen mit 3D-Modellen bis hin zu Virtual-Reality-Anwendungen reicht das Spektrum. Dennoch stehen die meisten Gründer vor ähnlichen Herausforderungen. "Nach drei Jahren entscheidet sich, ob ein Unternehmen Erfolg haben wird", erklärt Magg. Deshalb habe sie sich 2007 dazu entschieden, die Messe ins Leben zu rufen. Mitveranstalter sind der Wirtschaftsbeirat des Landkreises und die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK). "Oft fehlt es an Kontakten und auch an der Erfahrung, sich erfolgreich zu vermarkten", weiß Magg. Deshalb wolle man das "nötige Rüstzeug" geben. Dieses wurde im März bei einem Workshop vermittelt. Experten und Unternehmer gaben dort Ratschläge, wie der Messestand aufgebaut sein sollte und wie man seine Geschäftsidee am besten präsentiert. So soll der Einstieg in die Selbstvermarktung erleichtert werden. "Das ist so, als wenn bei einem E-Bike der Akku dazu geschalten wird", sagt Beatrice Daum, Gründerin der Oktopus-Bürodienste. "Es läuft einfacher!"

Eine Jury bewertet, wie erfolgreich das Wissen aus dem Workshop umgesetzt worden ist. Magg ist beeindruckt. Das Auftreten der Aussteller sei äußerst professionell. "Die Entscheidung der Jury ist sehr knapp ausgefallen", verrät sie. "Da ging es teilweise um minimalste Abweichungen." Schließlich landen die Camperboys ganz oben auf dem Treppchen und bekommen als Belohnung einen Stand auf der Brucker Autoschau. Auf dem zweiten Platz landet Spectrum - dafür gibt es ein Mountainbike. Metaphorisch stehe das für die Berg- und Talfahrten, die Gründer erleben, so Magg. Und das Männerkontor darf als Drittplatzierter am Seminar für Jungunternehmer der IHK teilnehmen.

Nicht nur Wettbewerb und Kundenkontakt stehen an dem Wochenende im Mittelpunkt. "Es ist toll, wie wir Gründer uns auch untereinander vernetzen und gegenseitig helfen", sagt Daum. Denn Erfahrungen werden geteilt und Kontakte geknüpft. Andreas Mall und Paul Pizzinini, Gründer der Camperboys, sind ebenfalls sehr zufrieden mit der Messe. Und das nicht nur, weil sie sich den ersten Platz sichern konnten. "Das gesamte Angebot ist sehr lehrreich und gibt den idealen Rahmen zum Netzwerken", sagt Mall. In zwei Jahren haben neue Gründer wieder die Chance, an der Messe teilzunehmen.

© SZ vom 30.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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