MEIN TAG:Verzaubert von Eichenau

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Magdalena Kittl kommt aus dem Pfarrverband Baldegger See bei Luzern. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Magdalena Kittl ist neue Pastoralassistentin

Von Erich C. Setzwein

Magdalena Kittl ist noch ganz verzaubert. Verzaubert von dem, was sie in ihrer ersten Woche in Eichenau erlebt hat und von dem, was sie in den kommenden beiden Jahren erwartet. Die 27-Jährige hat dieser Verzauberung Ausdruck gegeben in ihrer ersten Predigt, die sie am vergangenen Sonntag in der Allinger Pfarrkirche Maria Geburt gehalten hat. Sie hat aus Hermann Hesses Gedicht "Stufen" den Vers "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" interpretiert und sich damit den Kirchenmitgliedern in Alling vorgestellt. An diesem Sonntag wird sich Kittl () als neue Pastoralassistentin im Vorbereitungsdienst, wie ihre lange Bezeichnung lautet, im Familiengottesdienst der Schutzengelkirche den Eichenauern präsentieren.

Manchem Gottesdienstbesucher wird vielleicht auffallen, dass Magdalena Kittl nicht nur ein wunderbar rollendes R spricht, sondern auch, dass ihre Stimme eine leicht schweizerische Färbung hat. Dieser ganz leichte Einfluss auf ihre Aussprache kommt aus dem Pfarrverband Baldegger See bei Luzern, wo sie die vergangenen beiden Jahre als Pastoralassistentin verbracht hat. Die Münchnerin hatte es schon während ihres Theologiestudiums in die Schweiz gezogen, um, wie sie sagt, "eine andere Ausrichtung" an einer Universität kennenzulernen. An der Uni Luzern verbracht sie 2012 ein Semester, die Schweiz hatte es ihr angetan, sie lebte in einer "Drei-Nationen-WG" und bekam einen neuen Blick auf Studium, Land und Leute. Als sie nach ihrem Diplom-Abschluss an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität in die Schweiz zurückkehrte und zwei Jahre lang in vier katholischen Gemeinden zu tun hatte, hat sie das geprägt. "Sprache hat damit zu tun, beheimatet zu sein, sich zu identifizieren", sagt Magdalena Kittl, die nun wieder in München eine Wohnung gefunden hat und täglich nach Eichenau pendelt.

Sie wird nach ihrer Einführung am Sonntag recht bald den Jüngeren in der Gemeinde ein vertrautes Gesicht werden, denn zu ihren Aufgaben als Pastoralassistentin gehört auch der katholische Religionsunterricht an der Grundschule. In diesem Schuljahr darf sie Kinder der dritten Klasse an der Starzelbachschule unterrichten, im nächsten dann bekommt sie eine Mittelschulklasse. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt ihr am Herzen, und so wird sie in den beiden Jahren, in denen sie im Vorbereitungsdienst ist und unter Anleitung von Pastoralreferent Helmut Beck lernt, in die Rolle einer Seelsorgerin hineinzuwachsen, und sie wird sich auch um die Jugendarbeit im Pfarrverband Eichenau-Alling kümmern. Sie freut sich auf das Zusammentreffen mit den Ministranten, mit den Jugendlichen, die das kirchliche Leben für sich entdecken. Magdalena Kittl wird Gottesdienste mitfeiern, sie wird bei Vorbereitungsgesprächen für Hochzeiten dabei sein und sie wird Beerdigungen haben.

Schon während des Studiums, in dem sie für die Diplomarbeit den Schwerpunkt auf die Pastoraltheologie gelegt hat, war sie parallel im Ausbildungszentrum für Pastoralreferenten, um die Praxis zu bekommen. So kümmerte sie sich um Gemeindeseelsorge in Oberschleißheim, arbeitete im Haus Bethanien, einer Wohnungslosenhilfe für ältere Frauen und lernte die Gefängnisseelsorge in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim kennen - "eine ganz andere Arbeit für einen Seelsorger". In Eichenau nun beginnt die letzte Phase ihrer langen Ausbildung, und Magdalena Kittl macht den Eindruck, als sei sie sehr gespannt darauf, wer und was ihr alles begegnen wird. "Ich freue mich, dass es endlich losgeht."

Der Familiengottesdienst in der Kirche Zu den heiligen Schutzengeln in Eichenau findet am Sonntag, 17. September, von 10.15 Uhr an statt.

© SZ vom 15.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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