Mehr Sicherheit auf Brucker Straßen:Kreisel gegen den Unfalltod

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Die Zahl der Verkehrstoten auf Bundes- und Staatsstraßen ist zurückgegangen. Eine Kommission hat daran großen Anteil.

Andreas Ostermeier

Trotz der tödlichen Verkehrsunfälle, die sich auch in diesem Jahr im Landkreis Fürstenfeldbruck ereignet haben, ist es im vergangenen Jahrzehnt auf den Bundes- und Staatsstraßen im Brucker Land sicherer geworden. Das zeigt die Statistik, die die Unfallkommission für den Landkreis jetzt vorgelegt hat. Waren 2002 und 2003 noch jeweils 13 Verkehrstote zu verzeichnen, so starben auf den Straßen im vergangenen Jahr nur noch vier Personen. Zwar sind heuer bereits mehr Verkehrsopfer zu beklagen, doch deren Zahl liegt weiterhin deutlich unter den Werten vom Anfang des Jahrtausends.

Mitverantwortlich für den positiven Trend ist auch die Unfallkommission, die im Jahr 2000 eingerichtet wurde. Sie macht Vorschläge, wie Unfallschwerpunkte entschärft werden können. Auf ihr Drängen hin entstanden im Landkreis mehrere Kreisverkehre, so an der früheren Hagn-Kreuzung in Esting, an der Einmündung der Münchner Straße in die Johann-G.-Gutenberg-Straße in Olching oder zwischen Fürstenfeldbruck und Maisach bei der Einmündung der Frauenstraße.

An der Hagn-Kreuzung habe man jahrelang alles versucht, um die Zahl der schweren Unfälle zu reduzieren, sagte Karl Stecher, einer der Vertreter des Landratsamtes in der Unfallkommission, im Gespräch mit der SZ. Doch trotz Ampel und Linksabbiegespur krachte es immer wieder. "Da half nur ein Kreisverkehr", sagte Stecher - und schließlich wurde der auch gebaut.

Doch nicht immer ist ein Kreisverkehr die richtige Lösung. Zuletzt hat sich die Kommission laut Stecher vor allem für einen Neubau der Bundesstraße 2 zwischen Hoflach und dem Trimm-dich-Pfad in Fürstenfeldbruck eingesetzt. Weitere Tempobegrenzungen sind in diesem Bereich nicht möglich. Um die Straße, auf der sich zuletzt im März ein tödlicher Unfall ereignet hat, sicherer zu machen, helfe nur ein Ausbau, sagte Stecher. Der soll voraussichtlich im nächsten Jahr angegangen werden, die Holzpflöcke, die den neuen Fahrbahnverlauf zeigen, stecken bereits rechts und links der Straße im Boden.

Die Unfallkommission für Fürstenfeldbruck leistet im bayernweiten Vergleich recht erfolgreiche Arbeit. Ihre Vorschläge zur Entschärfung von Unfallschwerpunkten bringen Bruck auf Platz sechs der 71 Landkreise. Als Unfallschwerpunkt gilt ein Straßenabschnitt, wenn in einem Zeitraum von drei Jahren auf einer Strecke von einem Kilometer Länge mindestens drei schwere Verkehrsunfälle passieren. Zahlen und Berichte von den Unfällen übermittelt die Autobahndirektion der Kommission.

Deren Mitglieder, neben Stecher sind das Claudia Niessner vom Landratsamt, Martin Bosch von der Polizei sowie Martin Ebner vom Staatlichen Bauamt in Freising, befassen sich dann mit den Unfallursachen. Wiederholen sich diese, dann erarbeiten sie Vorschläge, um sie auszuräumen. Vor einiger Zeit kamen in einer Kurve bei Hattenhofen immer wieder Autos von der Straße ab. Die Kommission sah sich die Fahrbahn der B 2 in diesem Bereich an und stellte fest, dass der Straßenbelag zu wenig griffig war. Daraufhin wurde die Fahrbahn verbessert - die Unfälle an dieser Stelle haben aufgehört.

© SZ vom 08.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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