Mammendorf:Umfahrung im Süden

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Mammendorf konkretisiert Pläne für eine Umgehungsstraße

Von Manfred Amann, Mammendorf

Die Gemeinde Mammendorf möchte mit einer weiträumigen Umfahrung im Süden die Verkehrsbelastung im Ort deutlich verringern. Obwohl man sich bewusst ist, dass sich die Verlegung der Bundesstraße 2 womöglich erst in 15 bis 20 Jahren werde realisieren lassen, hat sich der Gemeinderat nun darauf verständigt, schon mal die Trasse festzulegen, auf der die Umgehungsstraße einmal verlaufen soll. "Wir müssen die Grundstücke des gewünschten Verlaufs von konkurrierenden Nutzungen wie Photovoltaik-Anlagen oder landwirtschaftlichen Hallen freihalten, da diese später den Straßenbau behindern könnten", begründete Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) den Planungsansatz, dem intensive Beratungen mit Fachplanern vorausgegangen waren.

Ziel sei es auch, in der Bedarfsplanung des Bundes nach vorne zu rücken. Momentan ist der Umfahrungswunsch lediglich registriert. Grundsätzlich gegen die Planung stimmte als einzige Barbara Schamberger. "Wir brauchen keine Umgehungsstraße, die B2 gehört zu Mammendorf", argumentierte die CSU-Gemeinderätin. Weit über 10 000 Fahrzeuge fahren auf der Bundesstraße täglich durch Mammendorf, bis 2025 werden es einer Prognose zufolge noch um 14 Prozent mehr. Ein Verkehrsgutachten hatte ergeben, dass zwar auch im Norden eine Umfahrung um den Ortsteil Nannhofen herum möglich wäre, diese aber weniger Verkehr aus dem Ort ziehen und die Umwelt mehr belasten würde als eine Südumgehung. Bis zu 80 Prozent der Fahrzeuge würden um Mammendorf herumgelenkt werden, wenn man innerorts mit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wie zum Beispiel Tempo 30 nachhilft.

In der jüngsten Sitzung unterbreitete Planer Frank Reimann einen ersten Trassenentwurf, der verschiedene Straßenverläufe möglich machen soll. Dazu soll vor allem im Süden des Freizeitgeländes ein rund 120 Meter breiter Korridor reserviert werden. Die Umfahrung soll etwa an der östlichen Gemeindegrenze zu Maisach beginnen. Auf Anregung von Stefan Bauer (FW) soll dort großzügig Fläche reserviert werden für eine optimale Ableitung. Die Umfahrung soll um das Freizeitgelände herumführen und über das Selmayr-Kiesgrubengelände, über die Maisach zwischen dem Ortsteil Peretshofen und dem Haldenberg hindurch wieder zu jetzigen B2 Richtung Hattenhofen verlaufen.

Da es im Vorfeld schon Diskussionen gegeben hatte, wie zum Beispiel die Ortsverbindungsstraße nach Eitelsried, die Kreisstraße nach Jesenwang oder Peretshofen angebunden werden sollen, machte Bürgermeister Heckl klar, dass diese Fragen erst dann geklärt werden, wenn das Straßenbauamt das Planfeststellungsverfahren vornimmt. "Bis dahin kann sich noch vieles ändern, was derzeit noch gar nicht vorhersehbar ist", ergänzte Reimann. Bei der Trassenplanung soll unter anderem darauf geachtet werden, dass keine Ackerflächen übrig bleiben, die nur schwer zu bewirtschaften sind. Der Planungsentwurf wird nun Behörden zur Begutachtung zugeleitet und kann in Kürze im Rathaus eingesehen werden.

© SZ vom 20.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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