Mammendorf:Steinchen und Hindernisse

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Mammendorfs Straßen beschäftigen Bürgerversammlung

Von Manfred Amann, Mammendorf

Auf dem Gemeindegrundstück zwischen dem Ronbergerweg und der Kreuzstraße in Mammendorf soll im Sinne von sozialer Wohnungsbau bezahlbarer Wohnraum entstehen, südlich der Sparkasse wird die Domizilium Altenstadt GmbH eine Seniorenwohnanlage mit über 50 Appartements errichten, unweit daneben ist ein Kinderhaus geplant und in der Ortsmitte wird das Rathaus erweitert und über einer Tiefgarage ein Dorfplatz angelegt. Diese Vorhaben sind die wichtigsten, die Rathauschef Josef Heckl auf der Bürgerversammlung vorstellte. In der Aussprache nach seinem Tätigkeitsbericht ging es jedoch ausschließlich um Verkehrsfragen und das zum Teil mit heftigem Gepolter.

Kurt Schweiger sprach von einem "Schildbürgerstreich", weil die Gemeinde den Gehweg in der Grottenstraße mit einer Spritzdecke sanierte. Wochenlang habe man Rieselsteinchen in die Wohnungen getragen, die Unebenheiten seien trotzdem noch da und im Winter werde der Gehweg sicher zur Eisbahn, beklagte der Ex-Gemeinderat. Die Anwohner würden keine Verantwortung übernehmen, falls es zu Unfällen kommen sollte, und lehnten es auch ab, den Weg zu räumen oder zu streuen. "Braucht ihr auch nicht", erwiderte der Bürgermeister, diesen Winter werde der Bauhof dort den Räum- und Streudienst übernehmen. "Wir entbinden euch nur für diesen Winter von Pflichten und im nächsten Jahr sehen wir weiter". Der Gemeinderat sei auch nicht glücklich mit dem Ergebnis, man habe dem Versprechen vertraut, dass mit einer neuen Technik Gehwege preiswert saniert werden könnten. Dass es sich um einen Schildbürgerstreich handele, sei aber schon gewaltig übertrieben.

Als solchen könnte man schon eher bezeichnen, dass das Straßenbauamt mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt der B 2 in Höhe des Rathauses vor zwei Jahren aufhörte und nun für Jahre nicht weitermachen wolle, befand Heckl. Die Fortsetzung der Straßensanierung sei aus der Prioritätenliste genommen worden, werde also frühestens nach weiteren vier Jahren wieder Thema sein, sagte Heckl, nachdem ein Bürger seinem Ärger darüber Luft gemacht hatte, dass es in Höhe Ronbergerweg keinen gesicherten Straßenübergang gebe und daher täglich eine Menge Schulkinder Verkehrsgefährdungen ausgesetzt sei. "Ich zeige die Gemeinde an, wenn da nicht bald was gemacht wird, wollt ihr denn warten, bis was passiert", rief der Besucher, auch wenn er das "provokativ" meine, müsse da bald was getan werden. Darüber werde der Gemeinderat sicher bald beraten, da es sich um eine Bundesstraße handle, werde es aber nicht leicht sein, im Vorgriff auf die geplante Sanierung Verbesserungen zu erreichen.

Landwirtschaftliche Geräte und Wagen, die in der Bahnhofstraße abgestellt werden und den Verkehr behindern, findet Heinrich Schindler "unmöglich und verkehrsgefährdend". Da der Landwirt bei Feldarbeiten offensichtlich auch die Straße quere, müsse die Gemeinde einschreiten, verlangte er. Einer der etwa 80 Besucher fragte nach dem Grund, warum denn die Geschwindigkeit auf der Straße nach Malching auf Tempo 80 begrenzt sei und lieferte den vermeintlichen Grund dafür gleich mit: "Weil man auf der freien Strecke Schnellfahrer gut blitzen kann." Da könne man gut abzocken, vermutete er, was Heckl jedoch zurückwies und Landratsstellvertreter Hans Wieser auf den Plan rief: "Die Beschränkung ist sicher nicht zum Abzocken gemacht und wurde auch nicht mutwillig vorgenommen."

© SZ vom 25.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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