Mammendorf:Schwerpunkt Außenhandel

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Messgerätefirma MIPM mit Exportpreis auszeichnet

Von Erich C. Setzwein, Mammendorf

Wenn jemand sprichwörtlich in die Röhre schaut, hat er Pech gehabt. Für Michael N. Rosenheimer und seine Mitarbeiter im Mammendorfer Institut für Physik und Medizin (MIPM) aber gehört es zum Tagesgeschäft, entspannt in die "Röhre" zu schauen. Denn Rosenheimers GmbH entwickelt, baut und vertreibt Blutdruckmessgeräte, EKG und Temperaturfühler, die Patienten bei einer Kernspin-Untersuchung überwachen und die starken Magnete auch aushalten können. Da weltweit viele Krankenhäuser die Technik aus Mammendorf gerne einsetzen, liegt die Exportquote des Unternehmens mit 44 Mitarbeitern bei 83 Prozent. Grund genug für die Jury des bayerischen Exportpreises, Rosenheimers Firma diese Auszeichnung zu verleihen. Doch exportorientierte Firmen wie der MIPM GmbH, von denen es nach Zahlen der Industrie- und Handelskammer etwa 70 im Landkreis gibt, sehen schwieriger werdenden Zeiten entgegen. Diese Einschätzung teilt auch der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Fürstenfeldbruck, Michael Steinbauer.

Um die Firma von Michael N. Rosenheimer in Mammendorf scheint sich Steinbauer weniger Sorgen zu machen. Diese sei spezialisiert, deren Produkte "nicht kopierbar". Aber viele andere, die einen Teil ihrer Aufträge aus dem Ausland bekommen, müssten vor allem mit der Wechselkursproblematik kämpfen. "Da kann der Schuss nach hinten los gehen." Der IHK-Vorsitzende rät deshalb exportorientierten Firmen ihre Basis zu verbreitern und sich auch über die Erweiterung ihres Dienstleistungsangebots Gedanken zu machen.

Freilich sind es nicht nur Kursschwankungen, die den Firmenchefs Kopfschmerzen bereiten können. Die im Raum München sehr auf Export ausgerichtete Wirtschaft ist auch abhängig von politischen Entscheidungen oder Konflikten. Der Präsident des Außenhandelsverbandes, Anton Börner, wird von der Deutschen Presseagentur mit den Worten zitiert: "Der deutsche Außenhandel ist allerdings nicht immun gegen internationale Krisen."

MIPM-Chef Rosenheimer setzte sich seit vielen Jahren dem internationalen Wettbewerb und dem jeweiligen politischen Umfeld aus. Bei der Verleihung des bayerischen Exportpreises 2016 erklärte sein Laudator, Osram-Manager Peter Mannhart, wie es manchmal bei Auslandsgeschäften zugegangen sei: Als es in China um die Zulassung von kernspintauglichen Produkten gegangen sei, seien weitere Messungen und Dokumente erforderlich gewesen: "Und so konnte er den chinesischen Behörden nach einigem Hin und Her beweisen, wie Daten vom Patienten per Funk zum Monitor übertragen werden können, völlig ohne Kabel. Es wurden einfach drei Meter Luft vermessen zwischen Sensor und Monitor - und die Zulassung war perfekt."

© SZ vom 16.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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