Mammendorf:Schlägerei an Mammendorfer Schule

Lesezeit: 1 min

Schauplatz der Auseinandersetzung: die Dorothea-von Haldenburg-Schule in Mammendorf. (Foto: Carmen Voxbrunner)

13-Jähriger verprügelt Mitschüler so heftig, dass dieser mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert wird

Von Peter Bierl, Mammendorf

Ein Streit an der Mittelschule in Mammendorf ist am Dienstag derart eskaliert, dass die Polizei gerufen wurde. Ein 13-Jähriger attackierte einen jüngeren Mitschüler mit Schlägen und Tritten auch noch, als dieser am Boden lag. Weil dieser gegen den Kopf getreten worden sei, habe man ihn mit einem Rettungshubschrauber ins Klinikum Schwabing transportiert, teilte das Schulamt mit.

In der Mittagspause gerieten die beiden Jugendlichen an der Dorothea-von-Haldenburg-Schule in einen Zwist, der anfangs verbal ausgetragen wurde. Dann bewarf einer den anderen mit einem Hausschuh, schließlich rangelten die beiden miteinander und der Ältere soll Schläge und Tritte ausgeteilt haben. Welche Konsequenzen der Vorfall hat, war am Donnerstag noch offen. Strafrechtliche Folgen sind nicht zu erwarten, weil der Junge noch nicht strafmündig ist. Ob die Schule irgendwelche Disziplinarmaßnahmen ergreift, konnte Thomas Frey, der stellvertretende Leiter des Schulamtes, nicht sagen. Darüber würden Schulleitung, Lehrer, Eltern sowie der Jugendsozialarbeiter der Schule noch beraten.

Rektorin Claudia Bühlau wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. "Alle nur erdenklichen Maßnahmen, die dazu dienen, den Fall zu klären und aufzuarbeiten, sind eingeleitet", teilte sie lediglich mit. "Wir bedauern, dass es an unserer Schule zu einem solchen Vorfall kommen konnte, möchten aber darauf hinweisen, dass dies eine Ausnahmesituation darstellt." Bühlau wies darauf hin, dass es an der Schule, die mehr als 400 Schüler besuchen, eine umfangreiche Präventionsarbeit gibt. Die Schülermitverwaltung betonte in einer Stellungnahme, dass solche Vorfälle an der

Dorothea-von-Haldenburg-Schule keineswegs alltäglich seien. "Wir finden es sehr schade, dass ein einzelner Vorfall unsere Schule in ein schlechtes Licht stellt."

Nach Angaben des stellvertretende Schulamtsleiters kämen Auseinandersetzungen und Rangeleien an Schulen immer wieder vor, sie seien in dieser Altersgruppe nicht ungewöhnlich. Michael Fischer, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion in Fürstenfeldbruck, bestätigte diese Aussage. Das Besondere an dem Mammendorfer Fall sei jedoch "die Heftigkeit des Angriffs" gewesen, sagte Fischer.

Dem Schulamt liegen keine Angaben über ähnlich schwere Vorfälle an anderen Schulen im Landkreis in den vergangenen zwölf Monaten vor. Auf die Frage, ob es an den Mittelschulen ein Gewaltproblem gebe, antwortete Frey: "Definitiv Nein." Die Schlägerei in Mammendorf sei ein "Einzel- und Ausnahmefall". Vor einigen Tagen war publik geworden, dass Kinder und Jugendliche an der Olchinger Mittelschule von Mitschülern gemobbt und geschlagen wurden. "Der Fall wird noch geklärt", versicherte Frey.

© SZ vom 16.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: