Mammendorf:Ratgeber der Bürgermeister

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Abschied vom Geschäftsleiter (v. l.): Alt-Bürgermeister Johann Thurner, Bürgermeister Josef Heckl, Robert Kaiser, Heidi Baumann und Bernhard Frank. (Foto: Günther Reger)

Robert Kaiser hat die gemeinsame Verwaltung von Mammendorf und sieben weiteren Gemeinden aufgebaut. Nach 32 Jahren als deren Leiter geht er in den Ruhestand

Von Manfred Amann, Mammendorf

Als Robert Kaiser im Jahr 1984 die Geschäftsleitung der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf (VG) übernommen hat, ist es dessen vorrangige Aufgabe gewesen, eine neue Verwaltungsstruktur aufzubauen, nachdem 1978 acht Kommunen verwaltungsmäßig zur Zusammenarbeit verpflichtet worden waren. Nach fast 32 Jahren ist der Verwaltungsdirektor nun in den Ruhestand gegangen und hinterlässt eine moderne und in allen Fachbereichen höchst kompetente Verwaltungsgemeinschaft. Darin waren sich alle aktiven und die gesamte Riege der Alt-Bürgermeister auf der Abschiedsfeier für König einig. "Kaiser war der Kopf und das Gesicht der VG und allen Bürgermeistern, Mitarbeitern und Bürgern ein guter Ratgeber", lobte der Mammendorfer Bürgermeister Josef Heckl. In der Anfangszeit sei es dessen Verdienst gewesen, die Bürgermeister davon zu überzeugen, dass die Verwaltungsgemeinschaft zu ihrer Unterstützung da ist.

Kaiser erinnerte sich, dass die zentrale Verwaltung anfangs eher als Kontrollbehörde, denn als Hilfsorgan betrachtet worden sei. So mancher Bürgermeister habe sich nicht in die Karten schauen lassen wollen, sagte er. Kaiser habe auf jede Frage eine fundierte Antwort gehabt oder gefunden, vor allem sein juristisches Wissen und seine EDV-Kenntnisse seien "enorm", würdigte Heckl. Großen Wert habe Kaiser auf die Fortbildung der Mitarbeiter gelegt, deshalb ist die Verwaltung laut Heckl in allen Fachbereichen auf dem aktuellen Stand.

Kaiser war kein früher Arbeiter. Vor 9.45 Uhr sei er selten in seinem Büro anzutreffen gewesen. Nach einem Kaffee hat er dann losgelegt und bis in den späten Abend gearbeitet, hieß es. Kollegen hätten den Leiter der Geschäftsstelle stets um Rat fragen können, dabei habe er nach der Devise gehandelt: "Jeder, der in mein Büro kommt, muss es klüger verlassen". Unter dem tröstenden Tenor: "Alles hat seine Zeit", verabschiedete Mammendorfs Altbürgermeister Johann Thurner den Verwaltungsfachmann, mit dem er 20 Jahre "Zimmer an Zimmer sehr erfolgreich zusammengearbeitet" habe. Als Kaiser angefangen hat, haben im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft etwa 9000 Bürger gelebt, "heute sind es über 16 000". Das bedeutete auch, dass viele neue Aufgaben dazugekommen sind. Viele Änderungen hat Kaiser mitgestaltet, aber eines habe er nie abgelegt, mit grüner Tinte zu unterschreiben, verriet Thurner und überreichte im Namen aller aktiven und Alt-Bürgermeister einen großen Grill, "der Einladungen provoziert". Von der Verwaltungsgemeinschaft gab es ein Gemälde von der Kirche in Kaltenberg, wo Kaiser wohnt, und "Flüssiges passend zum Grillen". Mit weißen Tränentüchlein winkend sangen die Mitarbeiter Kaiser in den Ruhestand. "Ich hatte in der VG genau die Aufgabe gefunden, die zu mir passte", sagte Kaiser, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und wünschte seinem Nachfolger im Amt, Bernhard Frank, eine erfolgreiche und harmonische Zeit.

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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