Mammendorf:Prägend für das Ortsleben

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Entgegen dem Namen des Männergesangvereins dürfen seit 1953 auch Frauen mitsingen. Trotzdem gibt es immer noch einen eigenen Männerchor. (Foto: privat)

Der Männergesangverein Mammendorf feiert sein 135-jähriges Bestehen

Von Manfred Amann, Mammendorf

Vor 135 Jahren, am 27. August 1881, haben 31 sangesfreudige Herren den Männergesangverein Mammendorf aus der Taufe gehoben. Und von 1953 an war dann offiziell auch den Damen das Mitsingen erlaubt. So ist aus der einstigen Männerdomäne ein gemischter Chor geworden, der am Sonntag mit einem großen Konzert sein Jubiläum feiert. Einen separaten Männerchor mit eigenem Repertoire gibt es innerhalb des Vereins aber auch heute noch.

Aufwendige Unternehmungen, neue Ideen und viel Probenarbeit haben die Sänger seit der Gründung immer wieder zu Höchstleitungen angespornt und zu einer erfolgreichen Sangesgemeinschaft zusammengeschweißt: Das Cäcilien-Konzert, Auftritte beim Christkindlmarkt sowie bei kirchlichen und weltlichen Feiern, beim Kreissingen und das traditionelle Chorwochenende sind aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Derzeit zählt der Gesangverein 85 Mitglieder, davon sind 33 mit ihrer Stimme immer zur Stelle, wenn es gilt, einer Veranstaltung einen feierlichen Rahmen zu geben. "Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die neben Proben und Auftritten auch Ausflüge macht und bei privaten Anlässen eine Menge Spaß an Musik und Gesang hat", verrät Schriftführerin Dagmar Heininger.

Ein Blick in die Vereinschronik verrät eine historisch bedingtes Auf und Nieder. So bestand der Verein 1901 zum Beispiel nur noch aus 19 Sängern, erlebte aber bald wieder einen Aufschwung. In den ersten 50 Jahren probten die Sänger abwechselnd im Gasthof Schilling und beim Unterwirt. Das Dirigentenpult musste so jede Woche durch ganz Mammendorf von einer Wirtschaft zur anderen getragen werden. Dann bekam der Verein "beim Giggenbach" ein festes Probenlokal, sogar mit einem Klavier. Der Verein veranstaltete dort auch Theateraufführungen und legendäre Faschingsbälle, gab Ständchen und Konzerte.

Besonders gelungen war laut Chronik, das Fest zum 100-jährigen Bestehen, das zusammen mit dem 70-jährigen Gründungsfest des Burschenvereins gefeiert wurde. Was heute fast in Vergessenheit geraten ist, ist das dieses Jubiläum der Anlass für das erste Mammendorfer Volksfest im Mai 1981 war, das heuer zum 35. Mal stattfand. Trauer befiel den Verein im April 2001, nachdem überraschend Xaver Hartl gestorben war, der den Verein 36 Jahre lang musikalisch geleitet hatte. Mit Marina Osipova, die aus Südrussland stammt, konnte der Verein ein Jahr später eine engagierte und diplomierte Chordirigentin gewinnen, die neues, anspruchsvolles Liedgut einführte. Osipova sei der unermüdliche Motor, immer wieder motivierend und "glücklicherweise mit viel Geduld" ausgestattet, heißt es auf der Homepage des Gesangvereins.

Groß gefeiert wurde 2006 das 125-jährige Jubiläum mit einem großartigen Konzert, einer Fahnenweihe sowie mit dem 57. Kreissingen im Festzelt. Und zwei Jahre danach stand mit der 1250-Jahr-Feier der Gemeinde erneut eine Herausforderung an. Beim großen Festzug stellte der Gesangverein "das Initial-Thema der Feierlichkeiten" dar, die Schenkung des David von Mammendorf an die Kirche in Puch im Jahre 758, in prächtigen Gewändern auf einem Kuhgespann.

Das Jubiläumskonzert des Chores findet am Sonntag, 26. Juni, von 19.30 Uhr an im Bürgerhaus Mammendorf statt.

© SZ vom 23.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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