Mammendorf:Pläne fürs Ortszentrum

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Mammendorfs Bürgermeister präsentiert die nächsten Schritte

Von Manfred Amann, Mammendorf

Die lang andauernde Pandemie hat das Interesse an der Ortsentwicklung im Zentrum von Mammendorf offensichtlich etwas gedämpft. Zur Info-Veranstaltung über das vor der Pandemie vom Gemeinderat beschlossene Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) waren am Mittwoch nur ein gutes Dutzend Bürger und einige Gemeinderäte ins Bürgerhaus gekommen. Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) und die Vertreter des Planungsbüros, das ISEK entwickelt hat und die Umsetzung begleitet, zeigten sich etwas enttäuscht, waren die Runden vor der Pandemie doch relativ gut besucht. Zu einer lebhaften Aussprache mit Schwerpunkt Bauvorhaben und Verkehrsprobleme kam es dennoch.

Ein ISEK-Beirat, der zukünftig die Umsetzung begleiten soll, wurde nicht gebildet. Wer sich beteiligen will, kann sich jedoch bei der Gemeindeverwaltung registrieren lassen. Nachdem Heckl eingangs aufgezeigt hatte, dass die Gemeinde mit dem Rathausanbau und dem neuen Dorfplatz sowie mit der anstehenden Sanierung der alten Schule bereits Teile des Konzepts angepackt habe, lobte Planerin Barbara Hummel das Engagement der Gemeinde für die "zielgerechte und nachhaltige Umsetzung geplanter Maßnahmen".

Wie Heckl erläuterte, habe sich Mammendorf in den letzten Jahrzehnten zum Zentrum des westlichen Landkreises entwickelt und ist Sitz der 1978 gegründeten Verwaltungsgemeinschaft. "Unsere Gemeinde liegt verkehrsgünstig zwischen München und Augsburg. Der Zuzug wurde in den letzten Jahren durch den attraktiven S-Bahn-Anschluss und dem Regionalbahnhalt bestärkt. Durch die Ausweisung von Gewerbeflächen konnten durch unsere Gewerbetreibenden auch viele Arbeitsplätze geschaffen werden", führte der Bürgermeister aus. Dem typischen Straßendorf fehle jedoch eine klassische Ortsmitte. Die zunehmende Verkehrsbelastung durch die Bundesstraße 2 sei spürbar. Der Siedlungsdruck im Speckgürtel von München sowie die demografischen Veränderungen machten auch vor Mammendorf nicht halt. "Deshalb tut uns der Blick von außen gut".

Damit meinte Heckl die fachliche Unterstützung des Planungsbüros, das eine langjährige Erfahrung vorweisen könne und einen ganzheitlichen, interdisziplinären Ansatz verfolge. Zur Frage wie es weitergeht, erläuterte Mitplaner Lukas Ferstl die vom Gemeinderat beschlossene Prioritätenliste. Danach soll der ehemalige Gemischtwarenladen Schamberger als nächstes saniert und nutzbar für verschiedene Zweck erhalten werden. "Dafür haben wir bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben", sagte der Rathauschef und wies darauf hin, dass als Voraussetzung für die Fördermöglichkeit das Sanierungsgebiet endgültig festgelegt werden müsse.

Als wichtigen Schritt sieht Hummel die Aufwertung und Schaffung öffentlicher Grünflächen. Dadurch würden auch Anrainer motiviert, sich einzuklinken und zum Beispiel ihre Vorgärten entsprechend umzugestalten. Von Besuchern und auch vom Planungsbüro wird insbesondere der innerörtliche Autohandel als "Störfaktor" empfunden. "Auch da hilft nur das Gespräch mit den Eigentümern und dranbleiben, damit die Gemeinde einwirken kann, wenn Änderungen geplant sind", riet Planerin Hummel.

© SZ vom 01.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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