Mammendorf:Neue Führung für die Bauern

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Georg Huber (links) ist Nachfolger von Johann Drexl als Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes. (Foto: Günther Reger)

BBV-Mitglieder wählen Georg Huber als Kreisobmann und Karin Sepp als Kreisbäuerin

Von Julia Bergmann, Mammendorf

Nach zehn Jahren an der Spitze des Bayerischen Bauernverbands im Landkreis Fürstenfeldbruck hat Johann Drexl sein Amt am Freitagvormittag an den Landwirt Georg Huber abgegeben. Huber, der von den Mitgliedern 42 von 43 Stimmen erhielt, hat einen Ackerbaubetrieb mit Pensionspferdehaltung in Puchheim-Ort. Während der neue Kreisobmann seine Vorstellung knapp hält und sich damit begnügt, zu beteuern, dass er sich freut, dem Kreisverband fortan vorzustehen, blickt der scheidende Obmann Drexl auf eine bewegte Dekade zurück.

Die vergangenen zehn Jahre seien zugleich eine schöne und eine schwierige Zeit gewesen resümiert Drexl. Und wahrscheinlich würden auch die kommenden fünf Jahre für den neuen Kreisobmann keine einfachen. "Die Landwirtschaft steht in der Kritik", sagt er. Als Beispiel dafür nennt er die immer größer werdenden Schweinemastbetriebe, die er als Ergebnis der Politik betrachtet, was der Verbraucher schlichtweg aber nicht mehr verstehen könne. Auch das Thema Milchquote habe die Gemüter erhitzt. Viel lieber blickt Drexl da schon auf die Entstehung des Grünen Zentrums und der Landwirtschaftsschule, die er als "Mittelpunkt für uns Bauern im Landkreis" betrachtet.

Zudem nutzt Drexl die Gelegenheit dafür, zu betonen, dass er sich stets für die Belange der Viehhalter eingesetzt habe. Nach wie vor ist Drexl der Meinung, Viehhalter sollten bessergestellt werden, als andere, da sie seiner Meinung nach auch mehr Auflagen hätten. Ein Punkt an dem Walther Pittroff, der Direktor der oberbayerischen Hauptgeschäftsstelle des Bayerischen Bauernverbands einhakt.

Pittroff spricht vom fruchtbaren Boden des Landkreises und der Region. "Es ist jedes mal eine Freude, wenn ich durchfahre und sehe, wie man das nutzt, um Lebensmittel hervorzubringen", sagt er. In der Region gebe es ein riesiges Spektrum, eine Vielfalt, die alles repräsentiere, was es an Landwirtschaft in Deutschland gebe. Das alles werde von einer immer kleiner werdenden Gruppe an Landwirten gestemmt. "Deswegen ist es wichtig, dass diese kleine Gruppe zusammenhält", mahnt Pittroff.

Dieser Zusammenhalt dürfte auch dem zum dritten Mal in seinem Amt bestätigten stellvertretendem Kreisobmann Josef Wörle wichtig sein. Um dem neuen Vorsitzenden den Übergang zu erleichtern, stellte er sich für eine dritte Amtszeit zur Wiederwahl und wurde mit 34 Stimmen bestätigt. In der Vergangenheit seien einige seiner Kollegen auf ihn zugekommen und hätten ihn darum gebeten, sagt der Moorenweiser. Nicht zuletzt wegen seiner guten Kontakte zum Landratsamt. Immerhin sitzt Wörle auch seit vielen Jahren für die CSU im Kreistag. Am Freitag bei der Versammlung im Mammendorfer Bürgerhaus wurden außerdem noch die fünf Beisitzer gewählt. Diese sind Alexander Rasch, Josef Robeller, Johann Widmann, Werner Kirmair und Matthias Heitmayr.

Nachdem sich Gabi Waldleitner aus Hattenhofen am Anfang der Woche nach zehnjähriger Amtszeit beim Landfrauentag als Kreisvorsitzende der Landfrauen verabschiedet hatte, wurde am Freitag in Mammendorf eine neue Vorsitzende gewählt. Es ist Karin Sepp aus Germering. Ihre Stellvertreterin wird von nun an Margit Schmölzl aus Schöngeising sein. Den Vorstand komplettieren die fünf Beisitzerinnen Tanja Dilger aus Jesenwang, Christine Hass aus Landsberied, Doris Reichlmayr aus Fürstenfeldbruck, Alexandra Rosenwirth aus Pfaffenhofen und Edigna Holzmüller aus Grunertshofen.

© SZ vom 18.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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