Mammendorf:Nasses Spektakel

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300 Schaulustige verfolgen Qualifikation zur Badewannenrennen-WM

Von Max Keldenich, Mammendorf

Bei strahlendem Sonnenschein haben die Besucher des Freibads Mammendorf ein echtes Highlight erlebt. Moderator Rainer Braun forderte das Publikum immer wieder zur Unterstützung auf. "Mammendorf, auf geht's", rief der Entertainer in die Zuschauermenge, die noch zusätzlich mit flotter Musik unterhalten wurde. Etwa 300 Schaulustige, darunter sehr viele Kinder und Jugendliche, hatten sich am Beckenrand versammelt, um das Spektakel zu verfolgen. Es war ein Qualifikationsturnier zur Badewannenrennen-Weltmeisterschaft in Düsseldorf, das an diesem Tag in Mammendorf ausgetragen wurde. Der Wettbewerb hätte eigentlich bereits am 25. Mai stattfinden sollen. Weil wegen schlechten Wetters nur vier Teilnehmer kamen, wurde die Veranstaltung abgebrochen. "Heute ist die Sache super erfolgreich, weil das Wetter stimmt. Wir haben viele Teilnehmer, so macht es großen Spaß", sagte Moderator Braun.

Der Entertainer kommentierte die einzelnen Rennen leidenschaftlich. Es traten zunächst vier Teams gegeneinander an, von denen sich nur die schnellsten Teilnehmer qualifizieren konnten. Besonders eifrig waren die 13-jährigen Schüler Aaron Bathe und Florian Decker aus Mammendorf bei der Sache. Sie liefen in der zweiten Runde als Erste über die Ziellinie ein. Am Tag zuvor hatten sie von der Veranstaltung erfahren, als diese über die örtlichen Lautsprecher im Schwimmbad angekündigt wurde. "Wir haben uns zu Hause in die Badewanne gesetzt und ein bisschen geübt. Es macht auf jeden Fall viel Spaß", sagte Aaron Bathe.

Auch Susanne und Markus Droth stiegen in eine der vier Wannen, mussten sich jedoch dem Team ihres Sohnes geschlagen geben. Sie hatten sich mit schwarzen Westen verkleidet, die noch aus dem Sortiment des Großvaters stammten. Deshalb hatten sie sich den Namen "Team Wilder Westen" gegeben. Später wählten die Zuschauer das Team mit dem lustigsten Namen aus, das noch eine Restchance auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft hat. Manche Teams scheiterten schon kurz nach dem Start und meinten, dass das Material daran Schuld gewesen sei.

Das Badewannenrennen erfreute sich jedenfalls großer Beliebtheit. Er habe vor zwei Jahren in seiner Badewanne gelegen und ein Formel-1-Rennen im Fernsehen verfolgt, berichtete Moderator Rainer Braun. Dabei sei ihm diese verrückte Idee gekommen. Insgesamt habe er ein halbes Jahr an seiner Badewanne gebastelt, bis er damit auf dem Wasser habe schwimmen können. "Aber die Konstruktion verrate ich nicht. Darauf habe ich ein Patent", sagte Braun mit einem Augenzwinkern. Er und sein Team von der Agentur "Kids World Event" sorgten den ganzen Nachmittag für ein unterhaltsames Programm. Zwischenzeitlich wurde eine schwimmende Brücke mit einem Tor aufgebaut, in das die Teilnehmer einen Ball schießen mussten.

Die Sieger des Mammendorfer Wettbewerbs werden an der ersten Badewannenrennen-Weltmeisterschaft in Düsseldorf teilnehmen. Und auch dort wird sicherlich eines im Vordergrund stehen: Der Spaß, der sich unweigerlich einstellt, wenn man mit einem ungelenken Gefährt das Wasser durchpflügt.

© SZ vom 17.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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