Mammendorf:Mammendorf erhöht Grundsteuer

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Abgabe von Landwirten und Hausbesitzern soll in diesem Jahr zusätzlich 50 000 Euro einbringen

Besitzer von Äckern oder Häusern müssen mehr Geld in die Gemeindekasse zahlen. Denn Mammendorf erhöht die Grundsteuer, von 270 auf 310 Punkte. Nach den Erläuterungen von Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) ist die Berechnungsgrundlage der Grundsteuer seit 1974 gleich geblieben. Nun bedeute die Erhöhung eine notwendige Angleichung. Würde die Gemeinde darauf verzichten, würde sie beim kommunalen Finanzausgleich, einer Förderung durch den Freistaat, weniger Geld erhalten, sagte Heckl in den Beratungen zum Haushalt für das Jahr 2016. Der Gemeinde bringt die Erhöhung gut 50 000 Euro pro Jahr ein. Drei Gemeinderäte haben sie abgelehnt. Diesen erscheint sie als zu hoch.

Der Etat, der im Verwaltungsteil erstmals die Zehn-Millionen-Marke übersteigt und Investitionen von 5,6 Millionen vorsieht, basiert auf einer guten finanziellen Basis. Angesichts dessen, dass im vergangenen Jahr im Verwaltungsetat mehr als 1,7 Millionen Euro übrig geblieben sind, um etwa 1,2 Millionen weniger als vorgesehen investiert wurde und ein Finanzpolster in Höhe von knapp 4,1 Millionen angespart werden konnte, betrachtet Kämmerer Reinhard Furtner die finanzielle Lage der Gemeinde als "solide". Und weil heuer (geplant 736 000 Euro) und in den kommenden Jahren auch wieder ähnlich hohe Überschüsse prognostiziert werden können, spricht Furtner von einer stabilen Entwicklung.

Von jeher wichtig ist den Ortspolitikern die Jugendförderung. So erhalten nach einstimmigem Beschluss Vereine und Gruppierungen für jeden betreuten Jugendlichen ab heuer zwölf Euro, einen Euro mehr als bisher. Die höchste Einnahme im Verwaltungsetat beträgt 3,2 Millionen. Sie stammt von der Beteiligung an der Einkommensteuer, gefolgt von der Gewerbesteuer, die der Kämmerer "vorsichtig" mit 2,1 Millionen taxiert. Mit knapp 2,4 Millionen bildet die Kreisumlage die höchste Ausgabe. Für Kindertagesstätten gibt die Gemeinde 1,75 Millionen Euro aus und für die Schulen 430 000 Euro. Den Betrieb der Volkshochschule lässt sich die Gemeinde knapp 100 000 Euro kosten, der Bauhof verschlingt gut eine halbe Million.

Bei den Investitionen, die zu über 60 Prozent aus den Rücklagen finanziert werden sollen, nimmt mit einer Million der geplante Bau einer Eineinhalbfach-Turnhalle die Spitze ein. Insgesamt wird die Halle etwa drei Millionen kosten, der Rest wird je nach Baufortschritt dann in den beiden nächsten Jahren fällig. Weitere Einnahmen erwartet die Kämmerei aus dem Verkauf von Baugrundstücken (400 000 Euro) und Gewerbegrund (240 000). Mit Kosten von 750 000 Euro rechnet Furtner heuer für ein neues Vereinsgebäude auf dem Sportgelände. Für den Erwerb von Bauland sind 600 000 Euro angesetzt, für den Ankauf von Vorrats- und Ausgleichsflächen 1,46 Millionen. Für den Anbau ans Feuerwehrgebäude und die Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges stehen 350 000 Euro bereit, und der Sportverein bekommt einen Zuschuss von 20 000 Euro für den Erwerb eines neuen Rasenmähers.

Wenn alle Vorhaben realisiert werden, werden die Rücklagen am Ende des Jahres ziemlich aufgebraucht sein. Kämmerer Furtner weist daher schon jetzt daraufhin, dass im kommenden Jahr eine Kreditaufnahme in Höhe von zwei Millionen unumgänglich sein wird. Der Schuldenstand würde dann von 1,6 auf 3,6 Millionen Euro steigen. Angesichts der guten Zinssituation, und da in die Zukunft investiert werde, hält Heckl eine Neuverschuldung für "gerechtfertigt und akzeptabel".

© SZ vom 03.03.2016 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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