Mammendorf:Klagen über Raser

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Mammendorfer fordern mehr Tempo-Kontrollen

Von Manfred Amann, Mammendorf

Im Gemeindebereich von Mammendorf sind offensichtlich viele Raser unterwegs. Auf der Bürgerversammlung haben am Donnerstag einige der mehr als 100 Besucher gefordert, etwas gegen die Schnellfahrer zu unternehmen. Bürgermeister Josef Heckl hält Tempomessungen und Warnanzeiger für möglich, bauliche Veränderungen jedoch nicht. Diese Aussage wertete ein Bürger als "Bankrotterklärung". Den Anfang machte Heinrich Schindler mit Beschwerden über Autofahrer, die sich im Martin-Bauer-Weg nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten. Danach kamen Klagen über Raser in der Bahnhofstraße mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 94 Stundenkilometer oder in der Grottenstraße, wo Fahrzeuge angeblich "mit lautem Auspuff und Hammermusik" die Straßen unsicher machen, sowie in der Michael-Aumiller-Straße, in der hauptsächlich Eltern zu schnell unterwegs seien, die ihre Kinder zur Schule bringen oder dort abholen. Ein Besucher forderte, die Polizei oder eine private Verkehrsüberwachung solle deshalb Kontrollen unternehmen. Heckl wies darauf hin, dass momentan darüber beraten werde, wo im Ort Tempo 30 gelten könne.

Heckl berichtete über Pläne für einen Anbau ans Rathaus. Dadurch soll mehr Platz für die Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft geschaffen werden. Mittelfristig solle auch das ehemalige Klostergebäude nebenan einem Dorfplatz weichen. Dagegen protestierte Josef Braun vom historischen Arbeitskreis vehement. Das Gebäude sei über 150 Jahre alt und spiegle ein Stück Ortsgeschichte wider. Dort seien einst viele Mammendorfer zur Schule gegangen. Solch ein historisches Zeugnis dürfe man nicht abreißen, sondern müsse es für die Nachwelt erhalten. Außerdem sei der Dachstuhl eine Besonderheit, sagte Braun. Dagegen wandte Heckl ein, dass die Erweiterung des VG-Gebäudes notwendig sei und man nicht alle alten Gebäude erhalten könne. "Manchmal muss man sich auch von etwas trennen, auch wenn es schwer fällt", sagte der Bürgermeister. Die Alternative, ein Rathausneubau an anderer Stelle, gefällt Heckl nicht. Dies würde mehr Geld kosten. Außerdem solle ein Rathaus in der Ortsmitte stehen.

Gefordert wurde auch, im Friedhof den Schnee auf den drei Hauptwegen wegräumen zu lassen, weil man sonst kaum an die Gräber kommt. Ein Bauhofmitarbeiter erklärte allerdings, dass dies wegen der Grabeinfassungen kaum möglich sei. Heckl versprach zu prüfen, ob wenigstens ein Weg geräumt werden kann. Auf die Frage nach einem sozialen Wohnungsbau, antwortete der Bürgermeister, dass der Gemeinderat überlege, auf einem Grundstück im Bereich Ronberger Weg/Kreuzstraße ein Gebäude mit bezahlbaren Wohnungen für Senioren und eventuell für Obdachlose zu errichten. Viel Lob und Dank hatte Heckl für die Asylhelfer übrig, die mittlerweile 85 Flüchtlinge betreuen. Da Mammendorf "sicher noch mehr" unterbringen müsse, appellierte Heckl an die Bürger, weiterhin aufgeschlossen zu sein, leere Wohnungen zur Verfügung zu stellen und sich für Hilfstätigkeiten anzubieten.

© SZ vom 23.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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