Mammendorf:Friedlich emotional

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Jubeldtraube: Mammendorfs Fußballer freuen sich über den Aufstieg in die Kreisliga. (Foto: Günther Reger)

Mammendorfs Fußballer schaffen Kreisliga-Aufstieg

Von Karl-Wilhelm Götte, Mammendorf

Die wichtigste Nachricht bei diesem Fußballspiel war: Alles blieb beim "Endspiel" zwischen dem SV Mammendorf und dem TSV Fürstenfeldbruck-West um den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga friedlich. Beide Mannschaften begegneten sich ausgesprochen fair und freundschaftlich. Nach Spielschluss wurde es sogar noch einmal sehr emotional. Gestandene Männer weinten. Günter Eichinger, der langjährige West-Vorsitzende, hatte gerade den Mammendorfer Teammanager Robert Böck umarmt und zum Aufstieg in die Kreisliga gratuliert. Beide Männer kennen sich lange und ließen ihren Tränen freien Lauf. Das hatte Mammendorf vor einer Kulisse von 600 Zuschauern soeben mit 2:0 gewonnen. Den "Westlern" bleibt noch die Möglichkeit, über zusätzliche Relegationsspiele ebenfalls den Aufstieg in die Kreisliga zu schaffen.

16 Jahre ist Robert Böck als Betreuer der Mammendorfer Mannschaft dabei. Bisher hatten die Mammendorfer nur das schönste kleine Stadion im Landkreis. Böck musste als Pressesprecher auch viele enttäuschende Nachrichten über seinen Verein verbreiten. Die bisherigen Anläufe des Vereins, endlich einmal die Kreisliga zu erreichen, scheiterten in den vergangenen drei Jahren immer wieder knapp. Im vierten Anlauf hatte es nun geklappt. "Ich hätte es auch dem Günter gegönnt", meinte Böck und wischte sich noch eine Träne aus den Augen. Die siegreichen Spieler drehten mit dem Siegerpokal gerade eine Platzrunde und bedankten sich bei ihren Fans, während ihr junger Trainer Heiko Nausch erst einmal allein sein Glück genoss. Mitten drin im Siegestaumel waren auch die Fußballerinnen des Vereins, die eine Woche zuvor als A-Klassenmeister ebenfalls den Aufstieg geschafft hatten.

Die Ausgangslage hatte nicht spannender sein können. Hätte der TSV West gewonnen, wären die Brucker direkt aufgestiegen. An Zuschauerunterstützung hatte es für beide Teams nicht gefehlt. Die Mammendorfer Fans ließen weiße Papierschnitzel rieseln, die "Westler" trommelten und tröteten, was das Zeug hielt. Zur Pause führte Mammendorf durch Sebastian Heiß. Nach dem 2:0 von Torjäger Manuel Urban mit einem 40-Meter-Freistoß, den West-Torwart René Fleischer durch die Hände flutschen ließ, mühten sich die Gäste noch, aber zu einem Torerfolg kamen sie nicht mehr. Trotz des Rückstandes blieben bei den West-Spielern emotionale Aufwallungen aus. "Das wird sowieso immer übertrieben dargestellt", beschwerte sich Eichinger über das für seinen Verein negative Medienecho nach dem Spiel vor zwei Wochen in Adelshofen, als eine Schiedsrichterin das Spiel abbrach, nachdem sie von aufgebrachten Spielern berührt worden war.

© SZ vom 07.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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