Mammendorf:Feiern mit dem Weißbier-Fanclub

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Anstoßen mit Mitglied 1050: Fernsehmoderatorin Marion Schieder (zweite von rechts) bereitet sich in geselliger Runde auf ihren Auftritt vor. (Foto: Günther Reger)

Verein begeht sein Jubiläum am Ort der Gründung vor zehn Jahren: im Bierzelt

Von Manfred Amann, Mammendorf

Am Spätnachmittag des Freitag ist das Volksfestzelt in Mammendorf ist noch leer. Nur in der Mitte, wo etliche Tischreihen gedeckt sind, prosten sich einige Dutzend zu, mehr Männer als Frauen. Die meisten tragen schwarze T-Shirts und Polohemden mit dem Wappen der König-Ludwig-Schlossbrauerei auf der Brust. Auf dem Rücken ist zu lesen: 1. König-Ludwig-Weißbier-Fanclub Mammendorf. Der Fanclub zählt mittlerweile fast 1200 Mitglieder und hat zum Festabend anlässlich des zehnjährigen Bestehens geladen. Zwischen den Vorsitzenden, Josef Blum, und Stellvertreter, Benjamin Miskowitsch, notiert Marion Schieder noch Wichtiges, was sie später auf der Bühne nicht vergessen will.

Volksfestreferent Manfred Heimerl wird die TV-Moderatorin später als "Sepezial-Gast" vorstellen. Zweimal schon habe sie im Fernsehen Mammendorf als Ortschaft der Woche vorgestellt, erzählte Schieder im Gespräch mit der SZ, so sei es zu dem engen Kontakt zum Fanclub gekommen. Am Tisch sitzt auch Anja Völkl von den Faschingsfreunden Fürstenfeldbruck. Sie hat eine Ballonfahrt mit dem König-Ludwig-Weißbier-Ballon hinter sich, den die Brauerei verlost hatte. Mitgefahren war auch Mammendorfs Kulturreferent und Hobbyfotograf Anton Fasching, um das Volksfest und den Ort aus der Vogelperspektive festzuhalten. Je näher der Festabend rückt, den laut ihrem Sprecher die verrückteste und unmöglichste Kapelle Bayerns, die Jetzendorfer Hinterhofmusikanten, musikalisch gestalten, desto voller wird das Zelt. Auch Vertreter der Brauerei finden sich ein, Geschäftsführer Oliver Lenz, der technische Direktor Helmut Guggeis und Verkaufsleiter.

Als die Moderatorin die Bühne betritt, herrscht bereits ausgelassene Stimmung. "Ich bin die Mitglied Nummer 1050", ruft Schieder unter frenetischem Applaus und macht angesichts der "schon wenig Frauen" Werbung für weibliche Mitglieder. Dann holt sie Blum und Miskowitsch auf die Bühne. Vor zehn Jahren habe er die Idee zur Fanclubgründung am Biertisch beim Mammendorfer Volksfest vorgebracht, als über den bereits existierenden Erdinger Weißbier-Fanclub gesprochen worden sei, erzählte der Vorsitzende. Am 22. September 2006 wurde dann der Fanclub aus der Taufe gehoben. "Und Prinz Luitpold von Bayern ist Mitglied Nummer eins", ergänzt Miskowitsch. Zum schon 1999 gegründeten Erdinger Fanclub ist mittlerweile eine Art Freundschaft gewachsen und man trifft sich zu Vergleichskämpfen, zum Beispiel zu Bierproben, bei denen nicht sicher ist, dass jeder sein Lieblings-Weißbier herausschmeckt. Diesmal wetteiferen die Fanclubs im Stockschießen und im Masskrugschieben, in beiden Disziplinen sind die Mammendorfer Sieger. "Beim Bierfuizl-Werfen haben wir aber verloren", bedauert Blum, der "eigentlich nur einen Orts-Fanclub", gründen wollte, sich heute aber über die positive Entwicklung freut. In einer Pause der Musiker haben Brauereivertreter Gelegenheit, dem Jubiläumsfanclub zu gratulieren. "Wir sind stolz auf unseren Fanclub", sagt der Geschäftsführer. Mit Einbruch der Dunkelheit bringen die Piloten den Brauerei-Ballon nochmals zum Glühen, sodass der Ort in Flackerlicht erscheint.

© SZ vom 13.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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