Mammendorf:Feiern bis tief in die Nacht

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Mammendorfer Musikevent überzeugt die Besucher

"Und wie ich hier sitze und schwitze, so denk ich an dich". Diese Textzeile aus einem Lied, das die Jugendband "Müslis Most Funkiest" auf dem Vorplatz der Jakobskirche in den Abendhimmel schmetterte, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Live-Bands in der 5. Musikalischen Nacht in Mammendorf noch gegen gedämpfte Temperaturen ankämpfen mussten. Dennoch war das kulturelle Ereignis wieder ein voller Erfolg, wenngleich so manche Party wegen des Wetters etwas früher zu Ende ging. Nicht so auf dem Färberhof, wo im Stadel die Kirta-Blosn zuweilen über hundert Gäste bewirtete. Kirta -Blosn heißt die Gruppe, weil sie jedes Jahr an gleicher Stelle das Kirchweihfest ausrichtet. Für urige, dialektbetonte, kraftbayerische und amüsante Unterhaltung sorgten Josef und Konrad Heß, Michael Mayer und Rudi Daubner, die sich Kirta-Blosn nennen, und die bis spät in die Nacht hinein mit Couplets, Gestanzln auf die Ortspolitiker sowie mit Liedern wie S"'boarische Bier", Weißwurst- und Weltschmerzballade oder "Kaibeziagn" und Kabaretteinlagen die Gäste mitrissen.

Von Anfang an Gedränge gab es im Asylbewerberheim und im Garten daneben, in dem der Helferkreis unter Leitung von Günter Mairhörmann ein Zelt aufgestellt hatte. Elias und Samuel aus Eritrea sowie Moris und Lucia aus Syrien versorgten die Gäste mit Speisen aus ihrer Heimat. Dazu erklangen Melodien aus den Ländern der Flüchtlinge und eine Trommlergruppe, die sich aus afrikanischen Asylbewerbern zusammensetzte, heizte die Stimmung an. "Ich bin begeistert, dass es uns gelungen ist, die ausländischen Bewohner mit einzubeziehen und dass die Mammendorfer das Angebot so gut annehmen", freute sich Kulturreferent Anton Fasching, auch wenn auch diese Party mit zunehmender Dunkelheit auslief.

Anders im katholischen Pfarrheim, in dem der Cantabo Chor die ständig wechselnden Besucher kulinarisch und musikalisch mit auf eine Weltreise nahm. Die Einstimmung auf den Abend übernahm der Kinder-und Zwergerlchor, bevor Cantabo moderne und geistliche Lieder, Gospel und Pop und internationale Musik in acht Sprachen präsentierte. Dazwischen brachten eine Saxophon- und Jazzband, eine Irish-Folk-Band, die Percussiongruppe "Drumbande" mit afrikanischem Groove und die Gruppe Enthropia-Singer die Besucher zum Mitsingen und Tanzen. "Es ist einfach super, was hier geboten wird", lobte eine Besucherin und ihre Freundin sprach von einem "echt klasse Event".

Bevor um Mitternacht das große Finale mit allen Beteiligten ansetzte, ließen sich die Gäste im Hof des Pfarrheims noch von einer beeindruckenden Feuershow einfangen. Fast alle Mammendorfer waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, zur Pizzeria Paparazzi, um sich mit italienischen Speisen und Schlagern ein wenig in den Urlaub zu träumen, zum Gasthof Schilling, wo zu Livemusik Schnitzelvariationen aufgetischt wurden oder zum Bürgerhausgarten, in dem das Ensemble "Brassa Nova", das sich aus ehemaligen Abiturienten des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums im Kloster Sankt Ottilien zusammensetzt, für Stimmung sorgte. Ausgefallen war wegen des unsicheren und kühlen Wetters der Schlagerabend im Stil der Zwanzigerjahre am Backhäusl. Zu einem Festival mit Hip-Hop, Pop, Hardrock und Metal steigerte sich bis in die späte Nacht hinein die Party auf dem Kirchplatz, wo fünf Jugendbands, in denen Mammendorfer Nachwuchsmusiker spielen, zuweilen über hundert Besucher zum Straßentanz brachten. "Der Platz ist bestens geeignet und gehört seit der ersten Musikalischen Nacht der Jugend", verriet Jugendreferent Stefan Bauer.

© SZ vom 04.07.2015 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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