Mammendorf:Die Mitte im Blickpunkt

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Josef Heckl bekundet auf der Bürgerversammlung den Wunsch, das Ortszentrum zu beleben

Von Manfred Amann, Mammendorf

Die Belebung der Ortsmitte von Mammendorf entlang der Bundestraße 2, zwischen den beiden Kirchen, ist vielen Bürgern offensichtlich ein Anliegen. Etliche der 100 Besucher der jüngsten Bürgerversammlung interessierte, wie der neue Dorfplatze, das Gebäude der Gemeinde bei der Kirche Sankt Jakob und das alte Schambergerhaus einmal genutzt werden sollen. Eine Frau lobte den "tollen Job", den die Mitarbeiter der Kindergärten und Krippen leisten, kritisierte aber auch, dass für ein neues Lagergebäude des katholischen Burschenvereins Boden versiegelt wird, wo doch im Dorf zahlreiche Gebäude leer stünden. Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) erklärte dazu, dass man den Eigentümern nicht vorschreiben könne, ihre leer stehenden Gebäude zu vermieten und dass sich der Gemeinderat für eine Unterstützung des Jugendvereins ausgesprochen habe, um dessen auf viele Anwesen verteilte Gegenstände zentral lagern zu können. Außerdem sei der Standort als Gewerbefläche ausgewiesen, so dass keine zusätzliche Fläche verbraucht werde. Sorgen, dass durch die Transporte von und zur Lagerhalle deutlich mehr Verkehr entsteht, hält Heckl für unbegründet. "Der Burschenverein leistet in kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht sehr viel, und wir wollen, dass dies auch so bleibt."

Seinen Worten zufolge will der Gemeinderat keine 750 000 Euro für einen Anbau an das Gemeindegebäude bei der Jakobs-Kirche investieren und auf die angedachte Einrichtung einer Eisdiele verzichten. Man wolle den Ortskern aber nicht ausbluten lassen, so Heckl. Man habe die Räume des ehemaligen Öko-Ladens nun ausgeschrieben, um zu sehen, ob es Interessenten gibt.

Max Altmann findet die von Heckl vorgestellte Planung für den neuen Dorfplatz neben dem Anbau ans Rathaus "gelungen", regte jedoch an, Ideen zu entwickeln, wie man den Platz zum Beispiel mit einem Lese-Café wie in Esting oder mit Marktständen mit Leben erfüllen könne. Ein Café sei schwierig, erklärte der Bürgermeister, man werde aber Wege finden, zumal geplant sei, im alten Schulhaus dahinter eine Art Jugendzentrum mit Außenbereich einzurichten. Ein Bürger wollte wissen, ob die von Heckl angekündigte Querungshilfe in Höhe der Gaststätte Schilling eine Ampelschaltung bekommt. Es sei nämlich zu befürchten, dass ortskundige Autofahrer von der Bundesstraße in die Nebenstraßen ausweichen könnten, sollte es an der Ampel zu einem Rückstau kommen. "Es ist lediglich eine Verkehrsinsel mit einer Wartefläche geplant, erklärte Heckl. Christian Scheider unterstützte Heckl im Aufruf, die Bürger sollten sich am Workshop für die Nutzung des Schambergerhauses beteiligen, um die Sanierung des ehemaligen Kolonialwarenladens planen zu können. Die bereits sanierte Wohnung im Gebäude sei mittlerweile an eine siebenköpfige, als Asylbewerber anerkannte Familie aus Somalia vermietet, sagte Heckl. Für die übrigen Bereiche seien eine Art Kultur-Café, Räumlichkeiten für eine Art Museum und für öffentliche Veranstaltungen angedacht.

Ein Raunen ging durch den Bürgersaal, als der Rathauschef erzählte, dass es am "Minikreisel", der Bahnhof- sowie Michael-Aumiller-Straße verbindet, "schon wieder einen Fahrradunfall" gegeben habe. Um den Innenbereich noch deutlicher kenntlich zu machen, sei nun eine teure rote Asphaltierung geplant. Als Herausforderung für die nächsten Jahre bezeichnete Heckl den Bau einer neuen Kindertagesstätte. Ebenso werde die Gemeinde "viel Geld in die Hand nehmen" müsse, um die Schule samt Turnhalle zukunftsfähig zu machen. Positiv entwickelt sich laut Bürgermeister die Planung für ein Seniorenheim mit 50 Plätzen, das von der Unternehmensgruppe "Domizilium" gebaut und von der Diakonie betrieben werde.

© SZ vom 25.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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