Mammendorf:Bauernhaus muss Wohnungen weichen

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"Massive Veränderung des Ortsteils": Trotz dieses Urteils von Bürgermeister Josef Heckl votiert der Gemeinderat fürs Bauen. (Foto: Günther Reger)

Im Ortsteil Peretshofen können nun Häuser gebaut werden. Doch der Zuzug hat Konsequenzen

Von Manfred Amann, Mammendorf

Im Osten des kleinen Mammendorfer Ortsteils Peretshofen soll ein landwirtschaftliches Anwesen abgerissen werden. Der Bauer hat seinen Betrieb stillgelegt und plant, auf der etwa 7000 Quadratmeter großen in etwa trapezförmigen Hofstelle insgesamt elf Einzelhäuser und Doppelhaushälften samt Garagen zu errichten. Obwohl das Vorhaben laut Bürgermeister Josef Heckl "eine massive Veränderung des Ortsteils" nach sich zieht, ist das Vorhaben im Gemeinderat im Sinne von Nach-oder Innenverdichtung grundsätzlich auf Zustimmung gestoßen.

Soll das Vorhaben fortgesetzt werden, muss der Grundeigentümer alle Kosten für Planungen, Gutachten und Erschließung übernehmen, bestimmte der Gemeinderat. Wie sich aus den vorliegenden Plänen ergab, soll das neue Wohnquartier von der Straße Am Kreuzfeld her erschlossen werden, die Erschließungsstraße soll in einen Wendehammer münden, von dem aus ein Fußweg zur Hauptstraße befestigt werden soll. An der Südwestecke des Baugebietes an der Hauptstraße ist ein Spielplatz vorgesehen.

Barbara Schamberger (CSU) will "auf jeden Fall", dass der Spielplatz eingezäunt wird. Auf Vorschlag von Josef Reindl von der Bürgergemeinschaft (BGM) wird geprüft, ob Peretshofen infolge des zu erwartenden Zuzugs einen kleinen Wertstoffhof bekommen kann. BGM-Gemeinderat und Altbürgermeister Johann Thuner regte an, auf der Nordseite der Hauptstraße einen Gehweg anzulegen. Die Straße würde dadurch schmaler und könne dazu beitragen, dass nicht mehr so schnell durchs Dorf gefahren werde. Eine längere Diskussion löste der etwas unorthodoxe Ratschlag von Martin Neheider aus, die hohen Bäume, die vor allem im Norden das Baugebiet säumen, zu fällen und stattdessen eine Eingrünung des Ortsrandes anzustreben. "Die Bäume entwerten die Grundstücke total", sagte der BGM-Gemeinderat. Der Grund auf dem die hohen Bäume stehen, gehöre der Gemeinde, so Neheider weiter. Man könne diese Flächen, wenn die Bäume weg seien, den Baugrundstücken zuschlagen und im Gegenzug für die Gemeinde einen Bauplatz, zum Beispiel für eine Doppelhaushälfte, heraushandeln. Dagegen wandte Thurner ein, dass die etwa hundert Jahre alten Eichen "sehr landschaftsprägend" seien und die Untere Naturschutzbehörde der Baumfällung kaum zustimmen werde. "Wir würden wohl auf heftigen Widerstand stoßen" glaubt auch Bürgermeister Josef Heckl. Er sagte aber zu, zur Klärung der Frage einen Ortstermin mit den Naturschützern im Landratsamt zu organisieren.

© SZ vom 17.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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