Maisach:Zivile Ziele

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Maisach ändert Flächennutzungsplan für ehemaligen Flugplatz

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Die Chancen, dass mit dem Bau der geplanten Maisacher Umgehungsstraße noch in diesem Jahr begonnen werden kann, steigen. Der Gemeinderat hat am Samstag in einer mehrstündigen Sondersitzung die für das Projekt notwendige Änderung des Flächennutzungsplans zur Kenntnis genommen und die Stellungnahmen aus der ersten öffentlichen Auslegung für den Bebauungsplan "Konversion Alter Flugplatz Fürstenfeldbruck, Teil Nord" abgearbeitet.

Die Gemeinderäte beschlossen zwar, das Verkehrsgutachten aktualisieren zu lassen, was den weiteren Ablauf voraussichtlich um einen Monat verzögern wird. Doch sofern es keine weiteren nennenswerten Verschiebungen mehr gibt, könnte Ende dieses Jahres mit den vorbereitenden Arbeiten für die Umgehungsstraße begonnen werden. Ob das zweite Projekt, das in diesem Teil des Bebauungsplan enthalten ist, nämlich die Trabrennbahn für den Münchner Trab- und Zuchtpferdeverein, realisiert wird, ist weiterhin unklar.

Ziemlich genau vor einem Jahr beschloss der Gemeinderat, den Bebauungsplan "Konversion Alter Flugplatz Fürstenfeldbruck" in einen Nord- und einen Südteil aufzusplitten. Den Anstoß gaben die vielen Stellungnahmen zu naturschutzrechtlichen Belangen. Denn insbesondere im nördlichen Teil des Areals, auf dem BMW und die Polizei ihre Fahrsicherheitstrainings bereits jetzt absolvieren, stehen große Flächen unter Naturschutz, manche Gebiete sind nach dem strengen europäischen FFH-Standard (Flora-Fauna-Habitat) geschützt. Vor allem die weiteren Ausbaupläne von BMW haben dazu geführt, dass der inzwischen fast acht Jahre alte Bebauungsplan-Entwurf 2014 in einen problematischen und einen unkomplizierteren Teil gesplittet wurde.

Was nicht bedeutet, dass das Verfahren für den Bebauungsplan "Konversion Alter Flugplatz Fürstenfeldbruck, Teil Nord" einfach wäre. Auf mehr als 300 Seiten hatte die Verwaltung die eingegangenen Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange und Privatpersonen, teils mit Unterschriftenlisten, dargestellt. Häufig wurde dabei die Befürchtung geäußert, dass der Lärm weiter zunimmt, vor allem wegen BMW. Und dass seltene, geschützte Arten wie etwa die Feldlerche oder die in Oberbayern einzigartige Plumpschrecke durch das Vorhaben bedroht würden.

All diese Einwände arbeitete der Gemeinderat am Samstag Stück für Stück ab. Da der Bebauungsplan nur den Norden enthält, waren Einwände wegen Lärmbelästigungen durch das Fahrsicherheitszentrum gegenstandslos. Die Plumpschrecke konnte bei der aktuellen Kartierung für das Konversionsprojekt nicht nachgewiesen werden. Und die "erheblichen Beeinträchtigungen" für die Feldlerche seien "nicht vermeidbar". Dafür gewinnt die Natur freie Flächen zurück, da zum Beispiel der frühere Taxiway teilweise abgerissen werden kann.

© SZ vom 19.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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