Maisach:Tournee mit vier Stationen

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Einwohner von Überacker und Rottbach werden von Bürgermeister Hans Seidl informiert. (Foto: Matthias F. Döring)

Bürgermeister Hans Seidl beginnt seine Bürgerversammlungen in Überacker

Von Erich C. Setzwein, Maisach

Mit einem dicken Rücklagenpolster im Haushalt, vielen und auch teuren Projekten im Blick und bislang noch guten wirtschaftlichen Aussichten steht die Gemeinde Maisach im Vergleich mit anderen Kommunen im Landkreis Fürstenfeldbruck gut da. Dieser Überzeugung ist Bürgermeister Hans Seidl (CSU), und das hat er bei der ersten von vier Bürgerversammlungen am Mittwochabend im Sportheim des Ortsteils Überacker anhand vieler Tabellen und Bilder nachvollziehbar ausgeführt.

Vor etwa 60 Zuhörer aus Rottbach und Überacker erläuterte Seidl die Eckdaten von der Bevölkerungsentwicklung über die Geburtenrate und die Betreuungsplätze für Kinder bis hin zu den anstehenden Sanierungen von Freibad und Wasserleitungsnetz. Eine Frage zum Verkehr war zu beantworten, mehr wollte das Publikum nicht wissen. Am Donnerstagabend fand die zweite Bürgerversammlung für Germerswang und Malching statt, kommende Woche folgen die Veranstaltungen in Maisach und Gernlinden.

Noch zwei Mal also trägt Hans Seidl seinen Rechenschaftsbericht vor, es ist sein vorerst letzter als Bürgermeister. Am 15. März wird neu gewählt, und mit Christine Wunderl (Grüne), Gottfried Obermair (FW) und Peter Aust (SPD) stehen dem erneut von der CSU nominierten Bürgermeisterkandidaten Seidl drei langjährige Gemeinderäte gegenüber. Auch sie verfolgen die jeweils anderthalbstündigen Ausführungen des Amtsinhabers, die er als Gesamtleistung von Verwaltung und Gemeinderat darstellt. Dabei war es Seidl selbst, der mit etlichen Anträgen im vergangenen Jahr seine Mitarbeiter beschäftigte, unter anderem mit dem in der Bevölkerung sehr umstrittenen Antrag für eine Baumschutzverordnung oder für die Fahrradschutzstreifen auf Ortsstraßen. Diese Beispiele und noch einige mehr aus der Arbeit von Gemeinderat und Rathaus zeigte Seidl in Überacker, und bei keiner Ausführung schienen die Besucher zusammenzuzucken. Dort, wo sich zum Beispiel der Widerstand gegen die Baumschutzverordnung als erstes entwickelte, ist man mit der Entscheidung, nur für den Ort Maisach eine Schutzverordnung zu erlassen, zufrieden.

Rottbach, Überacker und Germerswang gehören zu jenen Ortsteilen, in denen der Zuzugsdruck noch keine Rolle spielt, obwohl auch dort die Bodenpreise steigen. Doch jeder Hof, der aufgegeben wird, kann sich rasch zum Spekulationsobjekt für Wohnbebauung entwickeln, wie die Beispiele aus Stefansberg und Malching zeigen. In beiden Orten steuere die Gemeinde mit Bebauungsplänen das Wachstum, wie Seidl ausführte.

In Stefansberg ist erst vor Kurzem ein Bebauungsplan erstellt worden, der eine Mischung aus je einer Hälfte Wohn- und Gewerbenutzung vorschreibt. In Malching hat die Gemeinde ein Areal um einen aufgelassenen Bauernhof ebenfalls gesichert. Malching wächst derzeit am stärksten, weil dort 40 neue Wohnungen geplant wurden, 23 davon sind schon vergeben. Aber auch in Maisach selbst sind noch Neubauten möglich. Im Osten von Maisach werde es Wohnbebauung in zwei Abschnitten geben, die Nachverdichtung im Ort schreite voran.

Um die Mobilität im Gemeindegebiet zu fördern, ohne dass mehr Kraftfahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein müssen, macht die Gemeinde ein Carsharing-Angebot. Ein Elektroauto, das die Verwaltung während ihrer Bürozeiten nutzt, kann außerhalb dieser Zeiten von jedermann gemietet werden. Ein weiteres Angebot gibt es mit Statt-Auto am S-Bahnhof. Von einer der derzeit diskutierten Mobilitätsstationen habe man noch Abstand genommen, sagte Seidl. Um den Fahrradverkehr zu fördern, soll es neue Radwege zwischen Gernlinden und Maisach sowie voraussichtlich im kommenden Jahre zwischen Malching und Maisach geben.

© SZ vom 14.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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