Maisach:Stolz auf die neue Fahne

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Stolze Burschen (von links): Stefan Widmann, Anton Schwarzmann und Maxi Strauß von der Fahnenabordnung präsentieren das teure Stück. (Foto: Privat)

Der Burschenverein Überacker freut sich über sein Symbol, das an diesem Sonntag feierlich geweiht wird. Patenverein ist der Mädchenverein Welshofen - eine ungewöhnliche Wahl

Von Leonie Albrecht, Maisach

Ein großes Fest wird es sein, wenn der Burschenverein Überacker an diesem Sonntag seine neue Fahne weihen lässt. Insgesamt 111 Vereine werden nach Überacker kommen und mitfeiern. Seit 1980 gibt es den Burschenverein, bisher hatte er aber keine eigene Fahne. Doch "jetzt ist endlich der richtige Zeitpunkt gekommen", sagt der Vorsitzende Marco Ottillinger. Denn mit 42 Burschen habe der Verein so viele Mitglieder wie nie zuvor. Dass der Verein eine eigene Fahne bekomme, sei eine große Aufwertung. "Das ist eine Art Statussymbol", erklärt Ottillinger stolz. "Bald werden wir zu Umzügen mit unserer eigenen Fahne kommen!" Die 1,20 mal 1,20 Meter große Fahne liegt schon für offizielle Weihe bereit. Auf dem blauen Tuch ist die Kirche Überackers zu sehen. Die Rückseite ist rot und zeigt das Burschenwappen, eine Uhr, auf der es fünf vor zwölf ist. Der fünfstellige Betrag für die Anfertigung der Fahne kam durch Vereinsgelder, Spenden und einen Zuschuss der Gemeinde zusammen.

Mehr als zwei Jahre haben sich die Burschen auf die Fahnenweihe vorbereitet. Als Patenverein haben sie den Mädchenverein Welshofen aus dem Landkreis Dachau gewählt. Bei der Weihe wird der Mädchenverein sein Patenband an der Fahne befestigen und somit die Patenschaft besiegeln. Das grün-goldene Band trägt unter anderem das Wappen des Mädchenvereins. "2013 haben wir schon einmal eine Patenschaft übernommen, die Abläufe kennen wir also", sagt Franziska Eisenhofer, Vorsitzende des Mädchenvereins. Als Pate übernehme der Verein keine konkreten Aufgaben, vielmehr handele es sich um eine symbolische Verbindung zwischen den beiden Vereinen. "Wir sind füreinander da, wenn man Hilfe braucht", sagt Eisenhofer. Die Mädchen werden daher während der Festlichkeiten hinter der Bar tätig werden. Gemeinsame Feste sind auch denkbar. "Dass wir einen Mädchenverein als Paten ausgesucht haben, ist eher untypisch", sagt Ottillinger. Normalerweise bitte man einen anderen Burschenverein Pate zu sein. Langjährige Freundschaften verbinden aber die Burschen aus Überacker mit den Welshofener Mädchen und "dass sie unsere Paten werden, ist ein Symbol für diese Freundschaft", sagt Ottillinger. Im Juni 2018 sprachen die Burschen die offizielle Patenbitte aus, bei der sie nach alter Tradition vor den Mädchen auf die Knie gingen. Um ihren Willen zu beweisen, mussten sie verschiedene Aufgaben bewältigen. Dazu gehörte unter anderem das Zusammennähen einer Fahne und Holzscheitelknien. "Außerdem haben wir Forderungen aufgestellt, über die dann verhandelt wurde", erklärt Eisenhofer. Sie forderten kostenloses Essen während des Fests und konnten sich 60 Liter Freibier sichern.

Neben dem Patenband werden zwei weitere Fahnenbänder an der Fahne befestigt: Ein schwarzes in Gedenken an die Verstorbenen des Burschenvereins und das der Fahnenmutter Michaela Zimmermann. Als "Mutter vom Fest" wird ihr die Ehre zuteil, die Fahne an die Fahnenabordnung zu überreichen. Die besteht aus dem Fahnenträger Anton Schwarzmann sowie Stefan Widmann und Maxi Strauß. "Wir haben sie ausgewählt, weil alle in der Lage sind, die Fahne zu schwenken und so der Fahnenträger auch ersetzt werden kann", sagt Lucas Eberl vom Burschenverein.

Am Mittwoch, 29. Mai, ist um 18 Uhr im großen Festzelt am Sportplatz Überacker der Bieranstich. Am 31. Mai folgt eine 90er-Jahre Party und am 1. Juni treten der Kabarettist Wolfgang Krebs und die Band Bayerische Löwen auf, Beginn jeweils um 20 Uhr. Am Sonntag werden die 111 Vereine in Überacker empfangen, von 10 Uhr an findet die Fahnenweihe im Festzelt statt. Um 14 Uhr beginnt schließlich der Festumzug, bei dem die Burschen ihre Fahne das erste Mal präsentieren.

© SZ vom 29.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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