Maisach:Preise für die Stromsparfüchse

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So sehen Stromsparer aus: Bürgermeister Hans Seidl (rechts) zeichnet die Gewinner des Energiesparpreises aus. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Gemeinde Maisach verleiht erstmals einen Preis

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Das Jahr ist noch nicht einmal vorbei, und dennoch erwartet die Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen (WMO) schon jetzt, dass es das weltweit wärmste seit Aufzeichnung des Wetters vor 137 Jahren wird. Bei all dem Regen, der hier im Landkreis gefallen ist, mag das unglaublich klingen. Doch der Klimawandel scheint sich nicht zwangsläufig durch heißere, längere Sommer auszuzeichnen. Sondern vor allem durch immer mehr Wetterextreme, Starkregen und Orkane zum Beispiel. Jedenfalls sind die klimatischen Veränderungen inzwischen so stark, dass kaum noch jemand den Klimawandel leugnen kann. Ein Weg, die Erwärmung unseres Planeten zu bremsen, ist die Einsparung von Energie. Deshalb hat die Gemeinde Maisach nun zum ersten Mal einen Stromsparpreis verliehen.

Über ein Jahr mussten die Teilnehmer ihren Stromverbrauch belegen. Und dabei nachweisen, dass sie deutlich weniger Strom verbrauchen als der Durchschnitt beziehungsweise gegenüber dem Vorjahr.

Die Gemeinde lobte Preise aus in den Kategorien höchste Stromeinsparung (gegenüber dem Vorjahr), Vorbildfunktion (für Haushalte, die bereits so wenig Strom verbrauchen, dass es kaum noch Möglichkeiten zum Einsparen gibt) sowie einen Sonderpreis für Familien, die aufgrund der Initiative ihres Kindes, das eine Maisacher Grundschule besucht, teilgenommen hat. Die vier Gewinner, darunter zwei Familien, erhielten nun von Bürgermeister Hans Seidl Geldpreise sowie Saisonkarten für das örtliche Freibad; sie gelten für das kommende Jahr.

Der Sonderpreis ging zusammen mit 100 Euro aus der Kategorie Vorbildfunktion an die Familie Böcker. Ihr Vier-Personen-Haushalt verbrauchte knapp 1850 Kilowattstunden (kW/h) Strom, das statistische Mittel liegt bei 4432 kW/h. Sohn Hendrik, er besucht die vierte Klasse der Grundschule Maisach, hatte seiner Mutter vorgeschlagen, an dem Wettbewerb teilzunehmen, nachdem sie ihm davon erzählt hatte. Eigentlich sei das nur Spaß gewesen, erzählt der Schüler bei der Preisverleihung im katholischen Pfarrheim. "Und dann hat sie es einfach gemacht und uns angemeldet", lacht er. Um den Preis zu bekommen habe er "eigentlich nichts" machen müssen. Wie seine Eltern berichten, sind die Geräte im Haushalt zwar schon etwa sieben Jahre alt. Doch beim Einkauf hätten sie bereits darauf geachtet, dass sie energiesparend sind. Und auch die Lampen sind weitgehend auf LED-Technik umgerüstet. Dank der Saisonkarte für das Freibad wird Mutter Böcker im nächsten Jahr noch eine ganz neue Erfahrung machen. Sie war nämlich noch nie dort.

Gottfried Obermair, Referent für Energie im Gemeinderat und Fraktionschef der Freien Wähler, hatte 2012 beantragt, den Stromsparpreis als Anreiz für Privathaushalte auszuloben. Vor mehr als einem Jahr wurde er dann von der Gemeinde ausgeschrieben. Umweltreferent Eugen Bachhuber betreute den Wettbewerb, beantwortete Fragen und nahm die Anmeldungen entgegen. Eine Jury, bestehend aus den Fraktionsvorsitzenden, entschied über die Vergabe in den Kategorien höchste Stromeinsparung und Vorbildfunktion. Über den Sonderpreis entschied ein Los. Die Beteiligung der Maisacher sei etwas zurückhaltend gewesen, bedauerte Obermair. Im nächsten Jahr machen hoffentlich schon mehr Leute mit.

© SZ vom 28.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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