Maisach:Plädoyer für Pauschale

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Grünen-Abgeordnete Gabriele Triebel. (Foto: Matthias Ferdinand Döring)

Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel wirbt für Unterstützung von Tierheimen

Von Valentina Finger, Maisach

Mehr Aufklärung in der Bevölkerung und eine engere institutionelle Zusammenarbeit: Das sind die beiden Hauptziele, die die Grünen-Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel gemeinsam mit den Tierfreunden Brucker Land am Mittwoch bei ihrem Besuch in der Tierauffangstation in Überacker formuliert hat. "Es sollte uns ein Anliegen sein, dass Fundtiere gut versorgt werden und nicht auf private Initiativen angewiesen sind", sagt Triebel. Von Seiten der Politik sei dabei vor allem finanzielle Unterstützung gefragt. Eine 450-Euro-Kraft für das Tierquartier wird bereits aus der Vereinskasse finanziert. Die Bezahlung einer zweiten wurde den Tierfreunden im vergangenen Jahr vom Kreistag zugesichert. Das sei zwar ein Fortschritt, reiche aber noch nicht, sagt Vereinsvorsitzende Andrea Mittermeir: "Nach unseren Berechnungen bräuchten wir drei Festangestellte, damit alle Abläufe reibungslos funktionieren."

Geld ist dafür keines da. Derzeit liegt dem Kreistag ein Antrag von Maisachs Bürgermeister Hans Seidl (CSU) vor. Darin fordert Seidl einen vom Landkreis einzurichtenden Tierschutzfonds, aus dem die lokalen Tierschutzvereine Mittel beantragen können. Die Chancen dafür, dass der Antrag bei der Sitzung im September genehmigt wird, schätzt Grünen-Kreisrätin Lena Satzger allerdings eher gering ein. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Landkreis darauf verweist, dass für so etwas die Kommunen aufkommen müssen", sagt Satzger. Die Kommunen seien dazu verpflichtet, Fundtiere aufzunehmen. Tierschützer mit Einrichtungen wie der Auffangstation sollten lediglich Dienstleister sein. Weil aber zahlreiche Tiere gar nicht erst gemeldet werden, seien viele Kommunen der Ansicht, kein Fundtierproblem zu haben. "Dabei ist die Streuner-Situation sowohl im Landkreis Landsberg als auch im Landkreis Fürstenfeldbruck katastrophal", sagt Mittermeir.

Eine Fundtierpauschale könnte etwas Abhilfe leisten. Im Landkreis Landsberg sei es schon lange üblich, dass die Kommunen jährlich 50 Cent pro Einwohner an das Tierheim bezahlen, sagt Triebel, die auch Zweite Bürgermeisterin von Kaufering ist. Im Landkreis Fürstenfeldbruck ist Moorenweis die einzige Gemeinde, die eine solche Vereinbarung mit dem Tierheim Lechleite hat, das allerdings wegen Verstößen gegen Tierschutzauflagen zwischenzeitlich geschlossen war. Eine den ganzen Landkreis Fürstenfeldbruck umfassende Pauschale sei schon einmal von einigen Kommunen abgelehnt worden, sagt Satzger.

© SZ vom 10.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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