Maisach:Pflegebedürftiger Wald

Lesezeit: 1 min

Auch bei Germerswang gibt es ein Waldstück, das sich im Eigentum der Gemeinde Maisach befindet. (Foto: Günther Reger)

Gemeinde will sich um eigene Forstflächen kümmern

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Trockenperioden, Stürme, Borkenkäfer- oder Pilzbefall sind nur einige der Bedrohungen, mit denen ein Wald in Zeiten globale Erwärmung klarkommen muss. Daran hat Maisachs Bürgermeister Hans Seidl (CSU) im Gemeinderat erinnert. Denn auch die Gemeinde ist Forstbesitzerin. Dem Kommunalpolitiker und Nebenerwerbslandwirt war bei seinen pandemiebedingt häufigen Spaziergängen der schlechte Zustand einiger Waldflächen aufgefallen. Die Gemeinde besitzt in einer Eigentümergemeinschaft Forstflächen in Maisach, Emmering, Kleinberghofen und Germerswang. Auf Seidls Antrag hin sollen dort nun Pflegemaßnahmen ergriffen werden. Dafür soll es zunächst eine Ortsbesichtigung geben und es soll Kontakt mit den anderen Eigentümern aufgenommen werden. Mitbesitzer der Waldflächen ist die Erbengemeinschaft der land- und forstwirtschaftlichen Verwaltung der Brauerei Maisach. Die besteht laut Seidl aus mehreren Personen. Und je größer der Kreis Betroffener, desto schwieriger ist erfahrungsgemäß eine Einigung. Das Problem aktuell mit einigen Waldbeständen, vor allem denen in Germerswang und Maisach, ist dem Bürgermeister zufolge, dass sie seit mehreren Jahren nicht mehr gepflegt wurden. "Da ist wahrscheinlich vor Jahren mal ein junger Wald angelegt und seither nichts mehr gemacht worden", vermutet er. Normalerweise hätten nach einiger Zeit die Bestände ausgedünnt werden müssen, um einzelnen Bäumen genug Raum zum Wachsen zu lassen. In der Folge sind auf dem Waldstück südlich der Maisach bei Germerswang schon viel Bäume umgeknickt.

Als weiteres Argument für die Pflege der Waldbestände verweist Seidl im Gemeinderat auf Probleme wie den Befall durch Borkenkäfer, der angesichts des Klimawandels zunehme. Man habe schon allein wegen der Nachbarn die Verantwortung, die Bäume gesund zu halten. Laut dem Antrag des Bürgermeisters soll der Bauausschuss mit Umweltreferent Georg Hirschvogel (FW) sowie dem Umweltbeauftragten der Gemeinde, Eugen Bachhuber, in den nächsten Monaten die Waldflächen besichtigen. Gemeinsam mit den anderen Eigentümern soll dann ein Pflegekonzept erstellt werden, damit der Wald entweder für wirtschaftliche Zwecke oder als reiner Regenerations- und Rückzugsort im Sinne des Naturschutzes gepflegt werden kann.

© SZ vom 26.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: