Maisach:Mehr Platz, gleicher Ort

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Eingebettet zwischen Kirche (rechts) und Grundschule ist der Kindergarten Bruder Konrad. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Neubau des Kindergartens Bruder Konrad wird eingeweiht

Von Ariane Lindenbach, Maisach

"Schau mal, was man da machen kann", ruft der kleine Alexander und hüpft voller Begeisterung von einer Ebene des hölzernen Schiffs auf die nächsthöhere. Im Hintergrund - aber immer noch auf dem selben fiktiven Segelschiff, das im Außenbereich des Kindergartens Bruder Konrad in Gernlinden steht - ist Karla damit beschäftigt, über einen glatt gehobelten Baumstamm zu balancieren, der in Kniehöhe über dem sandigen Untergrund verläuft. "Das Schiff musste unbedingt wieder her", lächelt Erni Branny. Wie die Leiterin des Kindergartens erklärt, gab es nämlich auch in der alten Einrichtung so ein hölzernes Schiff mit vielen Kletter- und Spielmöglichkeiten. Die Kinder haben es geliebt. Doch es musste dem Neubau weichen, der - wie der alte Kindergarten - zwischen der Kirche Bruder Konrad und der Grundschule von Gernlinden steht und an diesem Samstag mit einem Festprogramm feierlich eingeweiht wird.

Schon seit Oktober ist der Neubau des Architekturbüros Macro in München mit Leben gefüllt. Wie schon in dem aus den Sechzigerjahren stammenden Vorgängergebäude, sind auch jetzt wieder drei Gruppen auf dem Areal untergebracht. Doch anstelle eines dunklen und beengten Betonbaus, wie man ihn aus dieser Zeit kennt, ist das neue Heim ein lang gestreckter Baukörper mit Fenstern bis zum Boden auf der Südseite und einer attraktiven Fassade aus Holzlamellen auf der Nordseite. "Wir haben jetzt viel mehr Platz", schwärmt Brannys Stellvertreterin, Margareta Sommer. Neu ist zum Beispiel, dass es neben den drei großen Gruppenräumen noch jeweils ein kleineres Zimmer als Rückzugsort gibt. Und auch eine eigene Küchenzeile in jedem Gruppenraum - eingerichtet mit allen notwendigen Utensilien, aber in kindgerechter Größe - ist ein völlig neuer Standard. Die Kinder kochten dort schon Kürbissuppe und backten Plätzchen.

Auch die extrabreiten Gänge und der multifunktionale Gruppenraum mit der aufklappbaren Kletterwand sind eine Verbesserung gegenüber dem früheren Kindergarten. Ganz zu schweigen von der Teeküche für die Mitarbeiter, wo neben der Mittagspause auch Elterngespräche abgehalten werden können. "Früher gab es einen einzigen Nebenraum, der war für alles", erklärt Branny. Wenn man die vielen hinzugewonnenen Nebenräume auf den insgesamt mehr als 400 Quadratmetern sieht, fragt man sich unwillkürlich, wie der Betrieb hier früher ablief. "Wir haben uns immer irgendwie arrangiert", sagen Branny und Sommer fast gleichzeitig. Dafür sei aber die gute, vertrauensvolle Stimmung im Team sehr hilfreich gewesen.

Das gute Arbeitsklima hat es sicherlich erleichtert, die eineinhalb Jahre während der Bauzeit in einer Containeranlage gut zu überstehen. Eng und hellhörig sei das gewesen, aber auch dort habe man sich "arrangiert", berichten die Beiden. Gekostet hat der Neubau mehr als 2,5 Millionen Euro, ein Drittel zahlte das Ordinariat, den Rest die Gemeinde. Auch der Förderverein des Kindergartens unterstützte den Neubau, Kirchenpfleger Kennerknecht fungierte als Mittler zwischen Kindergarten und Architekten.

Das Festprogramm beginnt am Samstag, 18. Juni, um 10 Uhr mit Gottesdienst und Weihe durch Weihbischof Bernhard Haßlberger. Bis 16 Uhr gibt es Führungen, Spiele, Bastelangebote und um 14 Uhr Lied und Tanz der Kindergartenkinder.

© SZ vom 18.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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