Maisach:Maisacher Druckerei ist verkauft

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Neuer Eigentümer will aus der Immobilie offenbar einen Gewerbepark machen

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Es war damals der größte Gewerbebau in Gernlinden: Mit der aus weiter Ferne sichtbaren Halle der Frankfurter Societäts-Druckerei bekam Maisachs zweitgrößter Ortsteil zum Beginn des neuen Jahrtausends eine auch aus Überacker und Maisach nicht zu übersehende Industriehalle in die Landschaft gestellt. Und mit ihr zog ein entsprechend gewichtiger Gewerbesteuerzahler in die Kommune. Zum Jahresende 2014 allerdings wurde der Betrieb für den Druck von Erzeugnissen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bereits wieder eingestellt. Nun hat das 23 Meter hohe und mehr als hundert Meter lange Gebäude einen neuen Besitzer. Die Projektentwicklungsgesellschaft Beos AG mit Hauptsitz in Berlin will das Areal mit circa 16 000 Quadratmeter Nutzfläche in kleinere Gewerbeeinheiten aufgliedern, die dann vermietet werden.

Wie Bürgermeister Hans Seidl (CSU) auf Nachfrage mitteilte, gab es ursprünglich vier Interessenten für das Produktionsareal an der Ganghoferstraße. Rasch seien nur noch zwei übrig geblieben. "Es hat sich am Schluss abgezeichnet, dass die Druckerei am besten zurecht kommt, wenn das Gebäude nicht abgerissen wird", auch der zweite verbliebene Interessent hätte die Gewerbeimmobilie wohl nach einem ähnlichen Konzept an kleinere Betriebe vermietet und bei Bedarf umgebaut, erläuterte Seidl. "Sie machen jetzt vielleicht vier bis sechs Segmente daraus und eine Art Gewerbepark", so der Rathauschef. Dem neuen Eigentümer zufolge ist die Druckerei seine erste Immobilie im Münchner Westen. Die Beos AG entwickelt und managt Gewerbeobjekte an sieben Standorten in Deutschland. In der Landeshauptstadt München betreut sie bisher im Norden und Osten fünf Gebäude.

In der Societäts-Druckerei waren Rotationsdruckerei, Weiterverarbeitung, Papierlager und Versand untergebracht. Mehr als hundert Mitarbeiter druckten dort täglich bis zu 360 000 Zeitungen, darunter neben der FAZ auch die Münchner Abendzeitung. Dass sich der neue Verleger der AZ dafür entschlossen hat, das Boulevardblatt in Straubing drucken zu lassen, war letztlich ausschlaggebend für die Schließung in Gernlinden.

© SZ vom 02.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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