Das zweite Windrad der Brucker Stadtwerke bei Malching steht kurz vor der Fertigstellung. Nach der Installation der drei Rotorblätter werden am Standort unweit der Bundesstraße 2 noch Kabel in den Turm festgezogen, um die Einzelteile zu verpressen. Bereits für die kommende Woche rechnet Stadtwerke-Chef Enno Steffens mit dem Beginn des Probebetriebs. Im Zuge der anstehenden Testläufe wird sich der Rotor dann erstmals für einige Stunden drehen und Strom erzeugen. Regulär ins Netz einspeisen wird die etwa fünf Millionen Euro teure Anlage des Typs Enercon E-101, die bis zur Nabe 135 und bis zur obersten Flügelspitze 186 Meter misst, dann voraussichtlich bereits im Oktober und damit fast ein Vierteljahr früher als erforderlich. Denn bei einer Inbetriebnahme vor Ende Dezember sind noch die aktuellen Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbaren Energiengesetz (EEG) gesichert, die im kommenden Jahr erneut abgesenkt werden. Wird für die 500 Meter entfernt auf Mammendorfer Gemeindegebiet liegende erste Anlage der Stadtwerke noch ein Erlös in Höhe von 8,9 Cent pro Kilowattstunde garantiert, so sind es für die neue Anlage noch 8,7 Cent. Für die nächsten 20 Jahre haben die Betreiber damit Planungssicherheit. Ist diese Zeit abgelaufen, müssen die großen Anlagen in der Regel wieder demontiert werden.
Die Anlage versorgt rein rechnerisch etwa 2000 Vierpersonen-Haushalte mit Strom. Das Mammendorfer Windrad, das Mitte Dezember ans Stromnetz angeschlossen wurde, hat nach Steffens Worten die Prognosen bereits erfüllt und dürfte damit auch die Zweifel der Windkraftgegner an der Rentabilität zerstreut haben. Auf der Gesellschafterversammlung am Montag äußerte sich Steffens denn auch sehr zufrieden.