Silvia Heitmair ist erst vor vier Wochen nach dem Rücktritt von Christian Kemether zur Vorsitzenden der Maisacher CSU gewählt worden. Das Bürgerfest am Samstag ist ihre erste größere Veranstaltung als örtliche Parteichefin. Heitmair, 57, gehörte bereits dem Vorstand an, zuletzt war sie die Stellvertreterin Kemethers gewesen. "Zum ersten Mal ist eine Frau in Maisach Vorsitzende der CSU", sagt sie mit spürbarem Stolz in der Stimme. Mit etwa 50:50 im Vorstand ist die Frauenquote damit übererfüllt. Das alljährliche Bürgerfest der Partei ist offenbar tief verankert in der Gemeinde. Heitmair überzeugt: "Wir rechnen mit mindestens 500 Besuchern." Vor fünf Jahren, als man auf der Hauptstraße feierte, wären sicherlich tausend Menschen dagewesen.
Auf das Fischerstechen auf der Maisach, weil sehr aufwendig, verzichtet die CSU in diesem Jahr. Man feiert im Rathausgarten, wo die Biertischgarnituren aufgestellt werden. Foodtrucks übernehmen die Essensversorgung. Die Aufgaben sind klar verteilt. "Für Kaffee und Kuchen, edle Weine und Barbetrieb sorgen die Damen der Frauen-Union", schreibt die Pressesprecherin Gabriele Stöcklein. Von Männern ist nicht die Rede. "Die stehen an der Schenke und müssen auf- und abbauen", ergänzt Heitmair und ist mit der Arbeitsteilung ganz zufrieden. Auch die Maisacher CSU ist ob der letzten Meinungsumfrage, die die CSU bei den Landtagswahlen nur bei 38 Prozent sieht, irritiert. "Mit dem Ton und den verbalen Ausfällen bin ich nicht einverstanden", kritisiert Heitmair das Spitzenpersonal ihrer Partei. "Ich hätte mir auch durchaus Ilse Aigner als Kandidatin für das Ministerpräsidentenamt vorstellen können", sagt Heitmair. So gibt es beim Bürgerfest unter CSU-Mitgliedern und Sympathisanten also einiges zu diskutieren. Söder kommt am 22. August nach Maisach und wird im Volksfestzelt reden. Heitmair: "Da kann er mal zeigen, was er drauf hat."
CSU-Bürgerfest, Maisach, Rathausplatz, Samstag Beginn 15 Uhr