Maisach:Dreifachhalle wird deutlich teurer

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Nach dem geplanten Anbau an das Landratsamts-Hauptgebäude wird für den Landkreis auch die neue Dreifachhalle an der Realschule Maisach um ein Viertel teurer als geplant. Elf Millionen Euro soll die Sporthalle jetzt kosten, nun liege man 28,5 Prozent über der Kostenprognose aus dem Jahr 2015, räumt die Kreisbehörde ein. Allerdings liege der Wert "im Rahmen der Vertretbarkeit". Das sahen auch die Mitglieder des zuständigen Kreiskulturausschusses so und winkten das Projekt einstimmig durch. Die Gemeinde Maisach wird, weil auch ihre Wünsche eingeflossen sind, 1,3 Millionen Euro übernehmen.

Die Kostensteigerung fand auch Landrat Thomas Karmasin (CSU) "nachvollziehbar", allerdings wunderte er sich über die erste Schätzung aus dem Jahr 2015 und darüber, dass "eine Turnhalle mit Hallenboden von Haus aus acht Millionen kostet". Mittlerweile wurde der genaue Raumbedarf ermittelt und an die Erfordernisse der Nutzer angepasst, die neben der Schule auch die Gemeinde Maisach und ihre Vereine sind, denen die Halle als Versammlungsstätte dienen soll. Zudem zogen seit der vor drei Jahren vorgelegten Machbarkeitsstudie die Baupreise um mehr als zehn Prozent an. 370 000 Euro werden für das Schulprofil "Inklusion hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler" notwendig, das es seit Schuljahresbeginn an der Orlando-di-Lasso-Realschule gibt. Einige Klassenzimmer im Schulgebäude wurden bereits nachgerüstet. Die Auflagen für den Inklusionsunterricht gelten aber auch für die neue Turnhalle, die eine Akustikdecke, eine Induktionsschleife im Sportboden und schallabsorbierende Trennvorhänge benötigt. Außerdem sollen 36 Kfz-Stellplätze sowie auf dem Hallendach eine Fotovoltaikanlage errichtet werden. Sie soll einen Teil des für die Versorgung der Halle notwendigen Stroms liefern.

FDP-Kreisrat Klaus Wollenberg mahnte an, dass sich nicht der Fall des Brucker Graf-Rasso-Gymnasiums wiederholen dürfe, wo das ebenfalls mit Fotovoltaik versehene Dach undicht geworden ist. Axel Schuhn, Referatsleiter Hochbau im Landratsamt, erwiderte, dass es nicht die Arbeit an den Paneelen allein gewesen sei, die den Schaden verursacht habe. Christina Claus (Grüne) sah sich zu dem Hinweis veranlasst, dass sich Fotovoltaik "nicht nur monetär rentiert. Wir haben auch Klimaschutzziele im Landkreis." Das wiederum rief eine erneute Einlassung Wollenbergs hervor. Er erinnerte daran, dass die CO₂-Bilanz des Landkreises "verheerend" und eine Fotovoltaik auf einer Turnhalle dabei "nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein" sei.

© SZ vom 02.05.2018 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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