Literatur:Lesefreudiger Nachwuchs

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Kinder- und Jugendbücher werden am häufigsten ausgeliehen

Von Moritz Glas, Fürstenfeldbruck

"Ob die Leute lieber kaufen oder leihen, ist letzten Endes Geschmackssache", sagt Christine Förster-Grüber, die Leiterin der Stadtbücherei Germering. "Über sinkende Leihzahlen müssen wir uns keine Gedanken machen", fügt sie hinzu. Und auch die Leiterinnen andere Büchereien im Landkreis können das bestätigen. Lediglich die Art der entliehenen Medien hat sich während der vergangenen Jahre geändert. Anders als noch vor 20 Jahren werden heute nicht mehr nur Bücher, sondern auch CDs, DVDs, Hörbücher und E-Books zum Verleih angeboten. Trotzdem ist das gedruckte Buch immer noch am beliebtesten.

Vor allem der Verleih der Kinder- und Jugendbücher geht extrem gut", bemerkt Diana Rupprecht, die Leiterin der Fürstenfeldbrucker Bibliothek in der Aumühle. "Kinder- und Jugendbücher werden bei uns fast doppelt so oft entliehen wie Sachbücher", ergänzt die Bibliothekarin. Das Vorurteil, dass Jugendliche besonders lesefaul sind, könne sie also nicht bestätigen. Ebenfalls häufig ausgeliehen werden Romane und Thriller für Erwachsene. Auch sie nutzen das Angebot der Büchereien gerne. Allerdings sehr viel weniger intensiv als die junge Generation.

Das ist auch in Germering und Mammendorf so. Petra Gehring, die Bibliothekarin aus der kleinen Gemeindebücherei in Mammendorf, erklärt woran das liegt. "Viele Eltern wollen keine Kinderbücher mehr kaufen, weil die Kinder schnell aus dem Alter herauswachsen und die Bücher dann schnell zu Staubfängern werden". Außerdem werden die Bibliotheken stark durch Schulen unterstützt. Mit Büchereiführerscheinen und Exkursionen, wird schon ganz früh versucht, die Kinder an das Angebot zu gewöhnen, um ihnen Lesen als Hobby schmackhaft zu machen. Dazu kommt noch, dass die meisten Gemeindebüchereien für Kinder und Jugendliche kostenfrei nutzbar sind.

Das Erfolgsrezept der Büchereien, meinen die Bibliothekarinnen, sind die günstigen Preise. Für wenige Euro im Jahr können die Kunden auf Tausende Bücher und Filme zurückgreifen. Um allerdings das Weiterbestehen von Bibliotheken zu sichern, sei es wichtig, das Sortiment aktuell zu halten. Das bedeutet auch, neue Medientypen wie E-Books anzubieten. Auch darüber sind sich die Bibliothekarinnen einig.

© SZ vom 07.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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