Bei der Landtagswahl könnte die sogenannte Besenstiel-Regel außer Kraft gesetzt werden, die besagt, dass die CSU jeden Bewerber aufstellen könnte und trotzdem gewinnen würde. Election.de geht davon aus, dass die CSU etliche Direktmandate verlieren dürfte. Ein wenig Hoffnung machen sich auch die Grünen im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost. In einer aktuellen Prognose liegt ihr Kandidat Martin Runge nur 8,5 Prozentpunkte hinter Benjamin Miskowitsch von der CSU. Miskowitsch lag demnach bei 33 Prozent, Runge bei 24,5 und Peter Falk (SPD) bei zwölf Prozent. Vor fünf Jahren rangierte Kathrin Sonnenholzner (SPD) als zweitplatzierte Bewerberin noch mehr als 23 Prozentpunkte hinter dem Wahlsieger Reinhold Bocklet (CSU). Ein gutes Gesamtergebnis sei für die Grünen zwar wichtiger als die individuelle Platzierung, betonen Lena Satzger und Andreas Birzele, die Kreisvorsitzenden der Grünen. Aber das Direktmandat zu gewinnen oder wenigstens "nah dran zu sein", wäre ein "super Signal". Ähnlich äußerte sich der Kandidat der Grünen. Runge forderte alle Parteifreunde auf, in den nächsten Tagen "ein letztes Mal die Ärmel hochzukrempeln" und bei Nachbarn, Freunden, Bekannten Überzeugungsarbeit zu leisten. "Wir stehen in den Umfragen gut da, aber in zwei Wochen kann noch viel passieren", schrieb Runge in einem Brief an die Mitglieder der Grünen.
Das Unternehmen Election.de aus Hamburg ist seit 2001 in den Bereichen politische Analyse, Beratung und Wahlberichterstattung tätig, für Zeitungen, Radio und Fernsehen sowie für Parteien und Kandidaten. Die Stimmkreisprognose beruht auf einem datengestützten Projektionsmodell, das aktuelle demoskopische Trends, langfristige Wählerpotenziale sowie das voraussichtliche Stimmensplitting berücksichtigt. Sie liefert eine Vorhersage der Erststimmenanteile für alle 91 Stimmkreise in Bayern und wird bis zur Wahl am 14. Oktober laufend aktualisiert.