Landtagswahl:Grüne Wettkämpferin

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Gabriele Triebel, Grünen-Kandidatin für Bruck-West, setzt auf die Themen Bildung und Landwirtschaft

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Mit Wettkämpfen kennt sich Gabriele Triebel aus. Die Grünen-Politikerin aus Kaufering war in Jugendjahren Leichtathletin, wurde deutsche Vizemeisterin über 3000 Meter in der Halle. Auch Handball hat Triebel gespielt. Auf die Erfahrungen aus dem Sport kann sie jetzt zurückgreifen, denn im Herbst will sie in den bayerischen Landtag einziehen. Die Sportlehrerin Triebel bewirbt sich um das Direktmandat im Stimmkreis Landsberg/Fürstenfeldbruck-West. In den vergangenen gut 15 Jahren hat sie auch viele politische Erfahrungen gewonnen. Seit 2002 gehört sie dem Gemeinderat von Kaufering an. Die Zahl der Grünen-Lokalpolitiker ist in dieser Zeit von einem auf fünf gestiegen. Seit vier Jahren ist sie Zweite Bürgermeisterin von Kaufering. Auch im Kreistag des Nachbarlandkreises mischt die 57-Jährige mit.

Wie Triebel bei einem Besuch in der SZ-Redaktion in Fürstenfeldbruck erzählte, ist sie nach ihrer Rückkehr nach Kaufering zu den Grünen gekommen. 1999 zog sie von München wieder in ihr Geburtshaus. Als ihre Laufstrecke um einen Stausee herum asphaltiert werden sollte, versuchte Triebel das verhindern. Deshalb fragten die Grünen sie, ob sie für den Gemeinderat kandidieren wolle. Sie wollte und wurde prompt in das Gremium gewählt. Der Schutz der Natur ist auch ein Thema ihres Landtagswahlkampfs. Sie plädiert für eine "giftfreie Landwirtschaft". Die Ackerböden sollten nicht abgebaut, sondern aufgebaut werden, fordert die Kandidatin. Ein Anliegen ist es ihr, die Polarisierung zwischen konventionell und ökologisch wirtschaftenden Landwirten abzubauen. Statt dessen solle man mehr zusammenarbeiten und gemeinsame Ziele anstreben, sagte sie. Gemeinsam mit dem Germeringer Grünen-Abgeordneten Sepp Dürr will sie in den nächsten Monaten für die Landwirtschaftspolitik der Grünen werben.

Der andere Schwerpunkt ihres Wahlkampfs ist die Bildungspolitik. Sie selbst stamme aus einer einfachen Familie und habe das Gymnasium besucht, erzählte sie, also das Glück gehabt, von der sozialdemokratischen Bildungspolitik der Sechziger- und Siebzigerjahre profitieren zu können. Triebel fordert daher "Bildung für alle". Denn ähnlich wie vor fünf Jahrzehnten müsse Bildung wieder mehr Kinder erreichen, vor allem unter den Migranten. Unter Bildung versteht sie aber nicht nur akademische Bildung. Auch die berufliche Bildung will die Kandidatin gefördert sehen. "Die Universität ist nicht das allein Seligmachende." Das gilt auch für Triebels Kinder: Die Tochter studiert, der Sohn macht eine Ausbildung.

© SZ vom 13.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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