Brauchtum:Krippenspiel im Stundentakt

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Die lebende Krippe auf dem Weihnachtsmarkt in Unterschweinbach zieht viele Besucher an. (Foto: Jana Islinger)

Liebevoll inszeniert wird die Weihnachtsgeschichte in Unterschweinbach. Damit alles klappt, hilft das ganze Dorf mit.

Von Manfred Amann, Egenhofen

Wie schon seit 31 Jahren im Advent, hat die Freiwillige Feuerwehr am Sonntag den Dorfplatz von Unterschweinbach mit der Kirche im Hintergrund in einem eindrucksvollen Ambiente wieder in weihnachtliche Stimmung getaucht und damit die Besucher in Scharen angelockt. "Weil das Wetter passt und sich das besondere Ereignis mittlerweile auch herumgesprochen hat", wie ein Besucher fand, gehen die Veranstalter "mit Kindern von bis zu 500 Besuchern" aus.

Die Hauptanziehungskraft geht dabei von einem Krippenspiel mit lebender Krippe aus, die in vor und in einem alten Stadel von Kindern aus dem Ort von Nachmittag bis 18 Uhr zu jeder vollen Stunde aufgeführt wird. Es ist ein selbst entwickeltes Krippenspiel, die Hirten sprechen kurze Verse im Dialekt. Cornelia Plabst hat sie mit den Kleinen eingeübt. Die Verse sind heimatlich bodenständig gehalten und heiter, ohne den Kern der Heilsbotschaft von der Geburt Christi zu verwischen. "Ganz schnell bin i glaffa, damit i da Erste bin", sagt zum Beispiel ein Hirte, und ein anderer: "I bin so kloa, ko no nix macha, drum bring i des Christkind zum Lacha". Als Geschenke gibt es statt Gold, Weihrauch und Myrrhe "Holz, damit's 's Christkindl warm hat" und Erzeugnisse aus der Region.

"Das Krippenspiel soll den Kindern und den Zuschauern Freude machen, ohne aber die Weihnachtgeschichte zu verfälschen", erklärt der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Anton Kiser. Im Stadel, über dessen Tor ein Komet den Weg weist, nehmen an einer Krippe Maria und Josef Platz, ganz nach der Darstellung des Weihnachtswunders, die angeblich der heilige Franz von Assisi zum ersten Mal im Jahre 1223 den Gläubigen präsentierte. Die Geschwister Anna und Johannes Härtl machen dies nicht zum ersten Mal und behüten das in der Krippe auf Stroh gebettete Christkindlein, eine in Windel gelegte Puppe, aufmerksam.

Im Stundentakt wird das Krippenspiel aufgeführt. (Foto: Jana Islinger)

Umgeben von Strohbündeln beobachten im Hintergrund ein Ochse und ein Esel geduldig die Szenerie. Bernhard Breitsameter aus dem Ort und Ruth Strähhuber aus Rottbach haben die Tiere zur Verfügung gestellt. Neben dem Stadel tummeln sich in einem Gatter zudem einige Schafe vom Paul Plabst, wobei insbesondere die beiden zwei- und vierwöchigen Lämmer bewundert werden. "Wir danken den Tierhaltern sehr, denn ohne Ochs und Esel, beide Tiere sind sehr selten, wäre ein Krippe nicht komplett und natürlich sind auch die Schafe für die Hirten wichtig", sagt Kiser. Zum Krippenspiel gibt es weihnachtliche Lieder und Melodien, vorgetragen vom Liederkranz Aufkirchen und von Abordnungen der Blaskapellen aus Maisach und dem Dorf, die auch zum Ausklang der Adventsfeier aufspielt. "Alle Gruppen beteiligen sich kostenlos, so dass wir die Ausgaben relativ gering halten können", so Kiser.

Vor dem Stadel sind im Halbkreis zehn Buden aufgebaut, um der Nachfrage nach Glühwein, Bier, Schupfnudeln, Bratwurst, Kuchen und Apfelstrudel gerecht zu werden. Und im Innern gibt es beheizte Unterstände.

Maria und Josef sind lebendige Darsteller des Krippenspiels, das Jesuskind ist eine Puppe in WIndeln. (Foto: Jana Islinger)

"In der Vorbereitung und heute sind an die 40 aktive Feuerwehrler und Vereinsmitglieder ehrenamtlich im Einsatz", stellt Kommandant Stefan Sommer dankend fest. Dem schließt sich Vereinschef Kiser an, der zudem besonders hervorhebt, dass "ohne unsere Frauen und ihre Backwaren, die sie kostenlos zur Verfügung stellen", die Adventsveranstaltung auch nicht von Erfolg gekrönt wäre. "So können wir stets einen Erlös erzielen, von dem wir die Hälfte an soziale Einrichtungen spenden. Im vorigen Jahr haben wir 1250 Euro dem Kinderpalliativzentrum Großhadern übergeben, heuer wollen wir das Dominikus-Ringeisen-Werk in Gernlinden unterstützen", verrät Kiser. Einen letzten Höhepunkt bietet in der Adventsfeier die Verlosung einer von Josef Reischl gebastelten Krippe, dessen Erlös dem Feuerwehrverein überlassen wird.

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