Kontrolle:Schadstoffmessung nach Krebsfällen

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Die Polizei in Olching sucht nach Fleischdieben. (Foto: Günther Reger)

In der kommenden Woche steht die Prüfung des Olchinger Polizeigebäudes­ an

Von Julia Bergmann, Olching

Nachdem zwei Mitarbeiter der Polizeiinspektion Olching an einer seltenen Krebsart erkrankt sind, wird es in der kommenden Woche eine Schadstoffmessung im Gebäude geben. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord der Süddeutschen Zeitung am Freitag auf Anfrage mit. Diese erste Messung wird zeigen, ob weitere Untersuchungen folgen müssen, sagt der Sprecher. So äußerte sich auch Inspektionsleiter Hartwin Lang. Weitere Auskünfte könne er derzeit nicht geben. "Alles andere wären Spekulationen", betont er.

Am Vorabend sorgte die mögliche Schadstoffbelastung der Inspektion im Stadtrat für einen scharfen Wortwechsel zwischen Bürgermeister Andreas Magg (SPD) und Grünen-Fraktionsvorsitzenden Ingrid Jaschke. Denn darüber, dass die Stadt erst in der vergangenen Woche von möglichen Schadstoffemissionen im Gebäude erfahren haben will, äußerte Jaschke ihre Zweifel. "Es ist merkwürdig. Eigentlich wendet sich der Mieter in solchen Verdachtsfällen an seinen Vermieter", sagte sie in der vergangenen Sitzung des Stadtrats. Vermieter des Gebäudes ist die Stadt Olching. Von der Verwaltung wollte sie wissen, wie man nun weiter mit der Angelegenheit verfahren wird.

Magg reagierte deutlich verärgert auf Jaschkes Wortmeldung und sagte zunächst, er wolle sich zu den Spekulationen der Grünen-Politikerin nicht weiter äußern. Dass die Erkrankung der Beamten auf Schadstoffe im Gebäude zurückzuführen sein könnte, sei Spekulation. Er machte deutlich, dass er vor Abschluss der Prüfungen keinen Anlass dafür sieht, sich über weitere Vorgehensweisen Gedanken zu machen. Zudem sei auch denkbar, dass eine Schadstoffbelastung durch nachträgliche Einbauten des Mieters oder durch Mobiliar verursacht werde.

Von dem Verdacht auf Schadstoffemissionen, will die Stadt erst erfahren haben, als dieser Anfang Mai öffentlich bekannt wurde, wie Magg beteuert. Er verwies auf mehrere Gespräche zwischen ihm und dem Inspektionsleiter Hartwin Lang, in denen es um die bevorstehende Umstrukturierung der Dienstbereiche einiger Polizeiinspektionen im Landkreis ging. Dabei sei auch das Olchinger Gebäude ein Thema gewesen. "Er hat mir mehrmals gesagt, dass der Zustand völlig zureichend ist", sagte Magg. Das bestätigt am Freitag auch Lang.

Bekannt geworden war der Verdacht auf eine Schadstoffbelastung im Inspektionsgebäude durch Nachfragen des Grünen-Landtagsabgeordneten Martin Runge aus Gröbenzell. Er hatte vor dem Hintergrund der geplanten Auflösung der Gröbenzeller Inspektion und einer möglichen Zusammenlegung am Standort Olching einen Fragenkatalog an das Innenministerium gesandt. Dabei hatte er auch nach einem vor Kurzem in Auftrag gegebenen Gutachten für die Inspektion Olching gefragt.

© SZ vom 14.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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