Konkurrzenz für Germerings OB:Baumgartner geht für SPD ins Rennen

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Robert Baumgartner will der Kümmerer sein. Jetzt fordert der Fraktionsvorsitzende der Germeringer SPD Amtsinhaber Andreas Haas (CSU) heraus.

Von Andreas Ostermeier

Robert Baumgartner will Oberbürgermeister von Germering werden. (Foto: Günther Reger)

"Das Wir entscheidet" - so lautete der Slogan der SPD für die Bundestagswahl. Die Partei ist damit nicht besonders erfolgreich gewesen, doch die Germeringer Sozialdemokraten schreckt das offenbar nicht. Sie haben sich von Peer Steinbrücks Motto inspirieren lassen und treten zum Kommunalwahlkampf mit einem ganz ähnlichen Slogan an: "Germering gemeinsam gestalten" - unter diese Überschrift stellte Robert Baumgartner seine Bewerbungsrede für die Oberbürgermeisterkandidatur der SPD. Der 53 Jahre alte Fraktionschef im Stadtrat zeichnete von sich das Bild eines Einwohners, dessen "Herz für Germering schlägt". Aufgewachsen ist Baumgartner in Harthaus. Er ist in der Stadt zur Schule gegangen und spielt in der Stadtkapelle Trompete. Als Organisator von deren Auftritten kritisierte er die Auflagen und Kosten in der Stadthalle. Nur noch wenige Vereine nutzten deshalb die Räume dort. Baumgartner möchte dies ändern. Auch den Sport will er fördern - durch die Anlage eines Trainingspfades und die Einrichtung eines Runden Tisches. Ein weiteres Anliegen ist Baumgartner das generationenübergreifende Wohnen. Die Senioren sollten zusammen mit jüngeren Menschen und mittendrin leben können, sagte der SPD-Fraktionschef.

"Ich kümmere mich", versprach er den etwa 60 Besuchern und stimmberechtigten SPD-Mitgliedern, die zur Nominierungskonferenz am Mittwoch erschienen waren. Wiederholt appellierte er an die Zuhörer, dass er nur mit deren Unterstützung erfolgreich sein könne. Ziele wie der Ausbau der städtischen Infrastruktur, einer modernen Verwaltung oder die Förderung sozialer Einrichtungen sowie der Schulen bedürften eines gemeinsamen Anpackens. Das habe er auch in seinem Beruf als Bereichsleiter bei der AOK erfahren, sagte der Vater von zwei Kindern.

Der Appell an eine gemeinsame Gestaltung der Stadtpolitik verfing offensichtlich bei den Parteimitgliedern. Nach langem Applaus auf seine Rede erhielt Baumgartner 44 von 45 Stimmen. Ähnlich fiel die Wahl zum Spitzenkandidaten der SPD-Liste aus. 43 stimmberechtigte Mitglieder votierten für Baumgartner, der seit sechs Jahren im Stadtrat sitzt. Hinter dem Fraktionschef stehen auf der SPD-Liste drei weitere Stadträte, Tinka Cathrin Rausch, die SPD-Ortsvorsitzende, Dritter Bürgermeister Helmut Ankenbrand und Schulreferentin Eike Höppner. Die Stadträtinnen Saskia Schon, Centa Keßler und Feri Erschadi-Zimmermann finden sich unter den ersten zwölf Kandidaten. Dazwischen haben die Mitglieder auf Vorschlag des Vorstandes auch neue Personen platziert, so den Betriebsrat Klaus-Peter Müller oder den Lehramtsstudenten Daniel Liebetruth. Ein langjähriger Fahrensmann der Partei ist ebenso dabei, der 71 Jahre alte Harald Müller.

Bei 53 Jahren - so alt wie der Spitzenkandidat - liegt das Durchschnittsalter der SPD-Kandidaten auf den ersten 15 Listenplätzen. Es ist zwar gelungen, ein paar junge Männer zu gewinnen, doch die jungen Stadträte, die in den vergangenen sechs Jahren aus beruflichen Gründen die Fraktion verlassen haben, konnten von der Zahl her nicht ersetzt werden. Und mit jungen Frauen tat sich die SPD offensichtlich noch schwerer. Stadträtin Schon ist mit 38 Jahren die jüngste Bewerberin unter den ersten 15. Die Freude unter den Mitgliedern war wohl auch deswegen recht groß über den Besuch von Tobias Utikal. Der 35 Jahre alte Politikberater war die politische Hoffnung der Germeringer SPD. Er kandidierte vor sechs Jahren für das Oberbürgermeisteramt und unterlag Andreas Haas (CSU) erst in der Stichwahl. Vor drei Jahren zog er der Arbeit wegen nach Berlin.

© SZ vom 11.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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