Kommunalwahlen in Fürstenfeldbruck:Wachablösung bei der BBV

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(Foto: oh)

Fraktionsvorsitzender Tommy Beer tritt nicht mehr an, der Brucker Ortsvorsitzende Klaus Quinten lediglich auf einem hinteren Platz. Die Gruppierung will jünger werden und stellt per Reißverschluss die Frauenquote sicher

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der Vorsitzende der BBV-Fraktion Tommy Beer tritt nicht mehr bei den Kommunalwahlen. Das wurde bei der Listenaufstellung der Gruppierung in der Gaststätte "Pucher Meer" bekannt. Der 43-Jährige begründet den Rückzug mit wachsendem Zeitaufwand. Beer gehört dem Stadtrat 18 Jahre lang an. Er hatte Klaus Quinten Ende 2017 an der Spitze der Fraktion abgelöst und galt lange als junger Hoffnungsträger der Gruppierung.

Beer registriert einen zunehmenden Zeitaufwand für die Arbeit im Stadtrat und seinen Ausschüssen - bedingt durch den Umstand, dass man sich aus seiner Sicht nicht mehr auf Sitzungsvorlagen der Stadtspitze unter OB Erich Raff (CSU) verlassen könne. Es sei zunehmend schwieriger, genügend Zeit für die Familie und für die Tätigkeit als Fachdienstleiter für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe bei der Caritas zu finden. Als möglicher Nachfolger für Raff habe er sich nie gesehen, so Beer am Montag auf Nachfrage. Den Job dürfte dem Zweiten Bürgermeister Christian Götz zugedacht sein, der die Liste anführt. Von ihm erhofft sich die BBV, dass er bei den spätestens für 2013 anstehenden OB-Wahlen so erfolgreich ist wie 2014 Klaus Pleil (der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt abgeben musste). Die Liste ist Beer zufolge "eine gute Mischung" aus Routiniers und jungen, kompetenten Leuten. So sieht das auch BBV-Chrf Klaus Quinten. Ziel sei gewesen: "weiblicher, jünger, Fachleute, reelle Chancen für Neue". 32 von 35 Mitgliedern stimmten dem "Reißverschlussverfahren" zu, das jeweils Frauen und Männer im Wechsel vorsieht. Quinten selbst tritt lediglich auf Platz 33 an. Auf ähnliche, eher mäßig aussichtsreiche Plätze haben sich auch die langgedienten Stadträte Dieter Pleil und Hardy Baumann setzen lassen, Stadtrat Jens Streifeneder tritt erwartungsgemäß nicht mehr an.

Einzelanträge auf Änderung der Listen-Reihenfolge oder Streichungen hat es Quinten zufolge am Freitag in der nicht öffentlichen Sitzung nicht gegeben. Der Bewerberauswahl vorangegangen waren Gespräche mit Mitgliedern und externen Bewerbern - die mittlerweile fast vollständig beigetreten sind.

In seiner Ansprache betonte Quinten, die BBV sei nicht einfach eine Liste "von Leuten, die in der Stadtrat gewählt werden wollen. Seit Jahrzehnten sei man vielmehr programmatisch orientiert, sozial, liberal und umweltbewusst. Als Richtschnur diene das Grundgesetz: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." Diese Verpflichtung müsse angesichts von Wohnungsnot und Umweltschäden stets Grundlage kommunalpolitischer Entscheidungen sein, so Quinten. Bis Mitte Januar soll das gemeinsame Wahlprogramm ausgearbeitet sein.

Die Liste der BBV: 1. Christian Götz 2. Lisa Rubin 3.Johann Klehmet 4. Irene Weinberg, 5. Andreas Rothenberger 6. Hermine Kusch 7. Matthias Neuhauß 8. Elisabeth Lang 9. Karl Danke 10. Sabine William 11. Willi Dräxler 12. Julia Schilling 13. Lukas Braumiller 14. Tanja de Tschaschel 15. Manfred Burian 16. Marion Henne 17. Mustafa Sarac 18. Brigitte Hinz 19. Florian Wagner 20. Ulrike Quinten 21. Bernd Kottenhahn 22. Burgi Haunfelder 23. Daniel Schubert 24. Stefanie Stahl 25. Dirk Hasenjaeger 26. Anna Schilling 27. Tim Beer 28. Holde Tietze-Härtl 29. Manuel Vilgertshofer 30. Lidija Bartels 31. Erhard Baumann 32. Susanne Zieglmeier 33. Klaus Quinten 34. Monika Beer 35. Richard Bartels 36. Eva-Maria Rothenberger 37. Hermann Schubert 38. Dorothea Heid 39. Dieter Pleil 40. Christiane Neuberger; Ersatzleute: Rita Bartl, Florian Engelmann, Klaus Schmölz sowie Hardy Jakat;

© SZ vom 26.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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