Kommentar:Eine Aufgabe für alle

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Der ehemalige Ortsvorsitzende Robert Sauter mahnt die Gröbenzeller CSU, sich um die Milieus zu kümmern. Aber selbst damit ist der Weg zurück zur Macht noch weit.

Von Erich C. Setzwein

Robert Sauter hat der CSU Gröbenzell bei deren Geburtstagsfeier am Sonntag geraten, sie solle sich um die Milieus kümmern. Milieus, meinte der ehemalige Vorsitzende, die sie auf jeden Fall erreichen sollte, um sie zu vertreten und von ihnen als politischer Akteur wahrgenommen zu werden. Er hat damit einen Ortsverband direkt angesprochen, der 42 Jahre lang mit einer Gestaltungsmehrheit im Gemeinderat das Aus- und Ansehen der Gemeinde und das Wohlbefinden seiner Bürger bestimmt und gefördert hatte. Nach dem Absturz bei der Kommunalwahl und dem Verlust der Mehrheit bleibt der CSU nicht viel Zeit, für die kommende Wahl einen vorzeigbaren Bürgermeisterkandidaten anzubieten und Nachfolger für langgediente Gemeinderatsmitglieder zu suchen. Es sollen, so Sauter, "erkennbare, greifbare und angreifbare Gesichter" sein, die die CSU repräsentieren. Sauter steht ein Urteil über seine Partei zu, er hat mit seinem Promotionsstudium der Pädagogik, Psychologie und Soziologie den nötigen wissenschaftlichen Background, er kann Führungsposten inklusive seiner acht Jahre als CSU-Ortsvorsitzender vorweisen, und er kennt die Gröbenzeller Wähler.

Die Gröbenzeller CSU, inklusive ihrer Frauen- und Jugendorganisationen FU und JU, hat am Sonntag ihre Geschichte dokumentiert und die Leistung, die sie für ihre Gemeinde erbracht hat. In ihrer Ausstellung hat sie dem Publikum auch gezeigt, welche politischen Karrieren in Gröbenzell ihren Ausgang nahmen. Zu den Hoffnungsträgern der vergangenen zehn Jahren ist auch Katrin Staffler zu zählen, die als Gemeinderätin und in Funktionen bei Junger Union und Frauen-Union die Basis für die Nachfolge von Gerda Hasselfeldt als Bundestagsabgeordnete gelegt hat.

Robert Sauter, dem seine Partei sehr am Herzen zu liegen scheint, hat mit seinen Ratschlägen an den Ortsverband auch die Hoffnung verbunden, vorauszuschauen. Er hat dabei vom Podium aus nicht nur in die erste Reihe gesehen, sondern mit seinem schweifenden Blick nach links, rechts und auf die Empore alle gemeint. Es wird eine Gesamtaufgabe für die CSU werden, wenn sie in der Gröbenzeller Politik wieder den Ton angeben möchte.

© SZ vom 08.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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