Kirchenmusik:Wiederentdeckt

Philharmonischer Chor singt Berlioz

Es ist ein geradezu sensationelles Stück Musikgeschichte, das sich der Philharmonische Chor Fürstenfeld für sein Konzert an diesem Donnerstag ausgesucht hat. Die "Messe solennelle" von Hektor Berlioz galt über mehr als ein Jahrhundert als verschwunden, der 1869 gestorbene Komponist selbst hatte erklärt, dass er das Autograf dazu vernichtet habe. Doch 1991 wurde eine Partitur in der Sankt Carolus Borromäus-Kirche in Antwerpen wieder entdeckt. Es ist eine Messe für eine große Besetzung, sowohl im Orchester als auch im Chor, was eine für Kirchenmusik äußerst aufwendige Instrumentierung bedeutet.

Dafür ist die Musik mitreißend, voller Energie und effektvoll. Teile der Messe hat Berlioz später in seiner "Sinfonie fantastique", der Oper "Benvenuto Cellini" und auch im Requiem wieder verwendet.

Der Philharmonische Chor präsentiert nun also dieses außergewöhnliche Werk. Unterstützt wird er dabei vom akademischen Sinfonieorchester München unter Leitung von Carolin Nordmeyer. Beide Ensembles haben in der Vergangenheit nicht nur diverse erfolgreiche Operninszenierungen auf die Bühne gebracht, sondern sie verbindet auch eine langjährige Zusammenarbeit bei Konzerten, die sie mit diesem Auftritt nun wieder aufgreifen möchten. Seit seiner Gründung 1975 hat sich der Philharmonische Chor einen Namen als Interpret der großen kirchenmusikalischen Werke gemacht. Bekannt ist der außerdem für seine alljährlichen Faschingskonzerte im Brucker Sparkassensaal.

Konzert des Philharmonischen Chors Fürstenfeld gemeinsam mit dem akademischen Sinfonieorchester München, Donnerstag, 30. Mai, von 18 Uhr an in der Klosterkirche. Tickets ab 24 Euro.

© SZ vom 29.05.2019 / FLHA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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