Kinderbetreuung:Kindergärten im Doppelpack

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Die Kreisstadt will bis zum Frühjahr 2019 Platz schaffen für weitere 125 Vorschulkinder und lässt sich das sechs Millionen Euro kosten. Stadträtin Alexa Zierl blitzt mit einem Alternativvorschlag ab, der angeblich einen Millionenbetrag sparen würde

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Um die künftige Kita an der Senserbergstraße gibt es Zwist. Simulation: Stadt FFB (Foto: N/A)

Die Stadt investiert etwa sechs Millionen Euro in zwei Kinderhaus-Projekte: An der Ricarda-Huch-Straße am Hochfeld wird eine Einrichtung für zwei Kindergartengruppen gebaut und an der Erlen-/Senserbergstraße in der Buchenau eine Einrichtung für drei Kindergartengruppen. Die Häuser erfüllen Passivhausstandard und sind architektonisch sehr attraktiv gestaltet. Etwa 40 Prozent der Bausumme dürften durch Zuschüsse finanziert werden. Die Prüfung eines von Alexa Zierl (Die Partei und Frei) vorgelegten Alternativvorschlags wurde mit einer Mehrheit aus CSU, SPD, Freien Wählern und FDP mit neun gegen sechs Stimmen abgelehnt.

Anders als der geplante Neubau an der Sensbergstraße ist die Kita am Hochfeld unumstritten. Das Gebäude aus Beton und Holz soll im Mai 2019 bezugsfertig sein. Simulation: Stadt FFB (Foto: N/A)

Auch der auf 50 Kinder ausgelegte zweigeschossige Bau mit leicht geneigtem Dach auf einem städtischen Grundstück am Hochfeld verzichtet auf einen rechteckigen Grundriss. Die Gruppenräume umschließen im Bogen den Bereich der sanitären Anlagen und Bereiche wie Spieleflur oder Elterntreff. Bezugsfertig sein soll das in Hybridbauweise (Beton und Holz) geplante Haus im Mai 2019, genaue Details beispielsweise zur Heiztechnik oder der Installation einer Fotovoltaikanlage, sind noch nicht festgelegt. Andreas Ströhle, Hermine Kusch (beide BBV) sowie Planungsreferent Christian Stangl (Grüne) regten an, den Kindergarten so zu konstruieren, das er im Falle eines weiteren Zuzugs in dem Wohnquartier bei Bedarf auf drei Gruppen erweitert werden kann. Die Stadtverwaltung hält einen späteren Umbau für kaum machbar und verweist zudem auf bis ins Jahr 2020 reichende Bevölkerungsprognosen, die bereits berücksichtigt worden seien. Bedarf bestehe eher im Krippenbereich. Zudem ist es Ziel der Stadt, solche Einrichtungen eher dezentral über das Stadtgebiet zu verteilen. Der Kindergarten wird nicht nur von der Stadt errichtet, sondern wegen der erfolglosen Verhandlungen mit der Arbeiterwohlfahrt auch von ihr selbst betrieben.

Alexa Zierl würde in der künftigen Kita an der Senserbergstraße gerne auch die Krippengruppen unterbringen. Außerdem will Alexa Zierl das Grundstück am Buchenauer Platz (rote Fläche) dann verkaufen. (Foto: Johannes Simon)

Gleiches gilt für den dreigruppigen Kindergarten auf dem städtischen Grundstück in der Buchenau, dessen Zuschnitt ebenfalls auf breite Zustimmung bei den Stadträten stieß und der ebenfalls im Frühjahr 2019 bezogen werden soll - von den Kindern der aktuellen Villa Kunterbunt am Buchenauer Platz, die anschließend als dreigruppige Krippe neu gebaut werden soll. Das Bauamt hat ein Gebäude entworfen, das sich an einer Seite förmlich um den Baumbestand herumschlängelt. Gleichwohl wurde deutlich kontroverser über das im Juli 2016 beschlossene Projekt diskutiert. Alexa Zierl legte einen Alternativentwurf vor, von dem sie sich eine Ersparnis von 1,3 Millionen Euro verspricht. Sie schlug vor, den neuen Kindergarten zwischen Senserberg- und Lindenstraße größer zu bauen und dort auch die drei dem Buchenauer Platz zugedachten Krippengruppen zu integrieren. Von der Kiener-Stiftung müssten in diesem Fall zusätzlich 360 Quadratmeter erworben werden. Im Gegenzug könnte laut Zierl das städtische Grundstück am Buchenauer Platz verkauft werden. Auch die laufenden Betriebskosten würden durch die Kombination aus Krippe und Kindergarten sinken. Eine Mehrheit lehnte den Änderungsantrag ab.

(Foto: oh)
© SZ vom 23.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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