Die Diebstähle von Katalysatoren im Landkreis hören nicht auf, auch wenn sie laut Polizei weniger werden. So wurde kürzlich ein 67-jähriger Rentner aus Germering Opfer eines solchen Verbrechens. In der Nacht von Sonntag auf Montag hat ein bisher unbekannter Täter den Katalysator seines in der Franz-Schubert-Straße geparkten BMW abgeflext. Der Schaden wird auf etwa 100 Euro geschätzt.
Die Vorgehensweise bei Katalysator-Diebstählen ist denkbar einfach. Die Täter benutzen schätzungsweise einen portablen Wagenheber und handelsübliche Akku-Winkelschleifern, sagt Hauptkommissar Hermann Mitterer von der Polizeiinspektion Olching. Vielen Betroffenen falle ein fehlender Katalysator erst auf, wenn das Auto unübliche Geräusche mache oder nicht mehr anspringe, erklärt er. Ein solcher Eingriff passiere relativ schnell, da ein Katalysator durch lediglich zwei Schnitte vom Auto entfernt werden könne: "aufbocken, rausflexen und weg". So konnten vor einigen Wochen zwei Täter innerhalb 15 Minuten sieben Katalysatoren bei einem Autohändler entfernen. Die Täter "sind auf jeden Fall keine Gelegenheitsdiebe", sondern "eher im professionellen Bereich" tätig, sagt Marcel Roppe, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck. Neben dem nötigen Werkzeug müssten die Handgriffe gut sitzen, um eine so hohe Zahl an Katalysatoren in kurzer Zeit zu entfernen.
Die erbeuteten Katalysatoren ließen sich nicht nur einfach weiterverkaufen, sie könnten vor allem wegen der enthaltenen Rohstoffe ein begehrtes Diebesgut sein, vermutet Hauptkommissar Mitterer. Die Fahrzeugkatalysatoren zur Abgasnachbehandlung enthalten geringe Mengen an wertvollen Edelmetallen, wie Palladium, Platin und Rhodium.
Für den jüngsten Fall bittet die Polizeiinspektion Germering um Hinweise unter 089/8941570.